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IY. Chinone, Ketone, Aldehyde der aromat. Reihe.
bei dem Verdunsten unscharfe gelbliche Krystalle in einer amorphen
gelbbraunen Masse. Wasser bringt eine weifse Trübung hervor,
welche durch Erwärmen in dünne Stäbchen umgewandelt wird. Am
Rande des Tropfens setzen sich gut ausgebildete goldgelbe Nadeln (100 /<)
und schiefwinklige Prismen ab (40—60), mit einem spitzen Winkel
von 60°, negativer Doppelbrechung und gerader Auslöschung. In heifsem
verdünnten Alkohol gelöst giebt Phenanthrenchinon mit o-Phenylendi-
aminchlorhydrat spitzige Nadeln (60 /<), von denen, welche Anthra-
chinon unter gleichen Umständen liefert, nur durch gröfsere Länge zu
unterscheiden. In Benzen mit Carbazol zusammengebracht liefert Phenan
threnchinon blafsgelblichrote perlmutterglänzende Rechtecke (100 //).
Ähnliche bräunlichrote Krystalle entstehen mit, /i-Naphtochinon.
29. Naphtochinon, C 10 H ( . 0 2 .
1. a. a-Naphtochinon liefert sehr schnell ein blafsgelbes, aus
feinen Nadeln bestehendes Sublimat. Durch Anhauchen des Sublimats
entstehen kurze Stäbchen (60 /<), durch Befeuchten mit Essigsäure
grofse rechtwinklige und schiefwinklige Gitter. Von Essigsäure und
von Benzen wird es leicht gelöst. Aus den lichtgelben Lösungen
krystallisieren bei dem Verdunsten der Lösungsmittel hellgelbe schief
winklige Prismen und gestreckte Sechsecke (200—300 <<), die ziemlich
stark polarisieren, mit Auslöschung parallel zu den längsten Kanten.
b. In Essigsäure gelöstes a-Naphtochinon giebt mit Pyrrol und
ein wenig Schwefelsäure einen flockigen Niederschlag, der in der
Flüssigkeit intensiv grün erscheint, nach dem Trocknen dunkelblau,
mit kupferfarbigem Schimmer. Die Reaktion ist empfindlich und
kennzeichnet das Naphtochinon, kann aber nicht zur Unterscheidung'
der beiden Modifikationen dienen.
c. Weniger empfindlich, aber sehr charakteristisch ist die Reaktion
mit Hydrochinon. Dem Naphtochinon wird ein Ubermafs von
Hydrochinon und ein kleiner Tropfen
Benzen zugesetzt, schliefslich ein Tropfen
Alkohol, welcher das Hydrochinon
in Lösung bringt und den Probe
tropfen auf dem Objektträger ausbreitet.
Nach dem Verdunsten des Lösungs
mittels findet man schiefwinklige Leisten
Fig ' 41 - H £S? ß - Napht0 ' (bis 500 u) und umfangreiche Dendriten,.