Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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IV. Chinone, Ketone, Aldehyde der aromat. Reihe. 
zur Krystallisation gebracht werden kann. Im mikroskopischen Bilde 
unterscheidet Salicylsäure sich von Benzoesäure durch die Stäbchen 
form ihrer viel gröfseren Krystalle, welche 
wenig Neigung haben, verwickelte Dendriten 
zu bilden. Auf Sublimate von Salicylsäure 
läfst sich die Reaktion mit Ferrichlorid an 
wenden, welches damit dieselbe violette Farbe 
hervorbringt, wie mit Salicylaldehyd. Diese 
Reaktion unterscheidet Salicylsäure von Benzoe 
säure, aber nicht von Vanillin. 1 ) 
I’ig. 46. Salicylsäure, sublimiert. 
60:1. 
39. Zimtaldehyd, C s H 7 -COH. 
a. Mit Wasser weniger leicht überzudestillieren als Benzaldehyd. 
Das Destillat verbreitet einen starken Geruch nach Zimt. Durch 
Schütteln mit Wasser verteilt Zimtaldehyd sich zu einer milchigen 
Flüssigkeit, die lange getrübt bleibt. Gelöst wird nur ein sehr geringer 
Anteil, dagegen lösen Alkohol und Essigsäure grofse Mengen von 
Zimtaldehyd. An der Luft verwandelt er sich allmählich in krystalli- 
nische Zimtsäure, die bei dem Erhitzen mit Alkalien in Benzoesäure 
und Essigsäure zerfällt. 
b. Phenylhydrazin bringt in Lösungen von Zimtaldehyd auch 
bei sehr weit getriebener Verdünnung einen feinkrystallinisclien Nieder 
schlag hervor, von etwas dunklerer Farbe als in Lösungen von Ben 
zaldehyd und aus Nädelchen bestehend, die nur halb so lang sind. 
Eine Unterscheidung ist hierauf nicht zu gründen, dagegen kann das 
abweichende Verhalten zu m-Phenylendiamin für eine erste vor 
läufige Unterscheidung benutzt werden. Tröpfchen von Zimtaldehyd 
werden in einer mit Natriumacetat versetzten Lösung von m-Pheny- 
lendiaminchlorhydrat sogleich gelb und trübe und um dieselben ent- 
x ) Saliern, C 13 H 18 0 7 , das Glykosid des Salicylalkohols, krystallisiert in 
farblosen Blättchen, die sich in heifsem Wasser leicht lösen. Mit konzentrierter 
Schwefelsäure bildet es rote Klumpen, die sich langsam lösen. Kochen mit 
Salzsäure spaltet harzähnliches weifses Saliretin ab, das sich auf Zusatz von 
Chromsäure rot färbt. Kocht man mit Chromsäure und verdünnter Schwefel 
säure in einer Retorte, so geht mit den Wasserdämpfen Salicylaldehyd über, 
durch Phenylhydrazin und mit Femchlorid nachzuweisen (37, a, b).
	        
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