3. Aldehyde.
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statt des Phenols ein wenig «-Naphtol zu, welches ebenfalls eine
blaue Färbung hervorbringt. Zum Teil kommen diese Farbenreaktionen
auf Rechnung von Traubenzucker, welcher mit Phenol oder a-Naphtol
und Schwefelsäure derartige Färbungen hervorbringt. Will man mög
lichst sicher gehen, so lasse man das Naphtol weg; bei umsichtigem
Einengen erhält man auch ohne dasselbe von stark verdünnten Lösungen
recht auffallende Färbung. Unterwirft man Coniferin der Destillation
mit verdünnter Schwefelsäure und macht dabei von Zeit zu Zeit
kleine Zusätze von Chromsäure, so geht mit dem Wasser Vanillin
über, welches aus dem Destillat als Dehydro-Divanillin abgeschieden
werden kann. Läfst man auf eine Lösung von Coniferin Ferrichlorid
und Salzsäure einwirken, so erscheint die blaue Farbenreaktion des
Vanillins, und nach dem Auf kochen ein Niederschlag, der aber zu
sehr durch Zersetzungsprodukte von Glukose verunreinigt ist, um
mehr als Krystallanfänge zu zeigen. —
41. Furfural, C 4 H 3 0 - COH.
a. Löst sich ziemlich leicht in 12 T. Wasser. Bei der Destillation
verdünnter Lösungen häuft das Furfural sich in der ersten Hälfte des
Destillats an. An der Luft bräunt es sich, durch Erwärmen mit Chrom
säure und mit leicht reducierbaren Metalloxyden wird es zu Brenz
schleimsäure oxydiert.
b. Wird eine Lösung von Furfural in Wasser mit einem Uber-
mafs von Ammoniak versetzt, so entsteht eine fein pulverige Trü
bung und nach einigen Minuten bilden sich Nadeln und kleine Büschel
(150 — 300 ,«) von Furfuramid, (C 4 H 3 0-
CH) 3 N 2 , die sich auf Kosten der Trübung ver-
gröfsern und vermehren. Man kann ihr Wachs
tum durch Zusatz von Ammoniak und ein
wenig Alkohol beschleunigen. Die Reaktion
ist charakteristisch, aber in stark verdünnten
Lösungen träge. Fig. 48. Furfuramid. 130:1.
c. Von ungleich schnellerem Verlauf und
sehr empfindlich ist die Fällung mit Phenylhydrazin. Die Lösung
in Salzsäure reagiert nicht, auf Zusatz von Natriumacetat erfolgt so
gleich ein Niederschlag von Tröpfchen, die sich schnell zu Stäbchen
und schwach umrandeten viereckigen Täfelchen (40—60 ,«) umbilden.
Die letzteren sind meistens unvollkommen entwickelt, mit gezackten