Full text: Die wichigsten Faserstoffe (2. Heft)

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I. Methode und Hilfsmittel. 
An Material bedarf man für qualitative Prüfungen sehr wenig. 
Yon Papier ist gewöhnlich ein Quadratcentimeter ausreichend, von 
Gespinst ein Fädchen von 2—3 mm. Für so kleine Mengen bedarf 
es keiner Schalen und Kochkolben und hiermit fällt auch das Be 
dürfnis eines besonderen Arbeitstisches oder gar eines besonderen 
Laborierzimmers weg. Was an Raum nötig ist, beschränkt sich auf 
eine Tischecke, auf welcher ein Mikroskop, ein Reagentienkästchen, 
ein kleiner Gasbrenner und ein halbes Dutzend Objektträger einen 
vor Staub und Zugwind geschützten Platz finden hönnen. 
Apparat. 
2. Das Mikroskop. Für die Untersuchung von Papierfasern 
werden nach dem Vorgang der Charlottenburger Versuchsanstalt 
ziemlich starke Vergröfserungen angewendet (bis 350 fache). Für 
mikrochemische Versuche reicht man mit weniger aus: Die meisten 
Farbenreaktionen sind mit 50 facher Vergröfserung zu beobachten, 
für die Wahrnehmung der Runzelung auf Wollfasern und der Tüpfel 
auf grösseren Holzzellen genügt 100fache Vergröfserung und nur in 
ganz vereinzelten Fällen Avird man versucht sein über 200 fache 
Vergröfserung hinauszugehen. Mikroskope, welche diesen Anforderungen 
entsprechen, sind für mäfsigen Preis zu erhalten. Das Mikroskop 7 b 
des Preisverzeichnisses der Firma W. & H. Seibert in Wetzlar, welches 
zu 100 Mk. angesetzt ist, giebt Vergröfserungen von 70 bis 610. 
Vollständiger ausgestattet, mit Okularmikrometer, mit Bewegung durch 
Triebknopf statt der groben Einstellung aus freier Hand und mit 
Zugabe eines Objektivrevolvers und eines einfachen Zeichenapparates 
würde das Instrument auf 157,5 Mk. zu stehen kommen. Bescheidenen 
Ansprüchen kann das Instrument 8b genügen, mit Vergröfserungen 
von 40 bis 180, welches für 48 Mk. geliefert wird. Durch Hinzu 
fügung eines Mikrometerokulars (Ok. 3) liefse sich die Brauchbarkeit 
des Instrumentes erheblich vermehren, der Preis stellt sich alsdann 
auf Mk. 60. 
3. Polarisations- und Zeichenapparat. Mit Instrumenten 
dieser Art ist der Beobachter auf formelle Kennzeichen und auf 
Farbenreaktionen angewiesen, Polarisationserscheinungen bleiben un 
beachtet. Dieselben sind aber für schnelle Unterscheidung von Faser 
stoffen so Avertvoll, dafs jedem, der sich häufig mit derartigen Auf 
gaben zu befassen hat, die Anschaffung eines Polarisationsmikroskops
	        
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