Full text: Die wichigsten Faserstoffe (2. Heft)

stand, pulvrige, schwerlösliche Niederschläge zu bilden. Für Braun 
ist Benzobraun empfehlenswerter. Es ist, mit Zusatz von wenig 
Natriumkarbonat und Natriumsulfat, leicht zu behandeln. Jute wird 
gelbbraun, Hanf, Flachs und Baumwolle rötlichbraun, Wolle und 
Seide blafs gelb gefärbt. Eigentümlich ist die Wirkung von Diazo- 
braun G. Mit Zusatz von Natriumkarbonat färbt die heifse wässerige 
Lösung Wolle und Seide gelb, Holz und Jute gelbbraun, Hanf und 
Flachs schmutzig grau, bald ins Bräunliche, bald ins Bläuliche spielend 
(dichroitisch, vgl. § 30), Baumwolle und Zellstoff in blaugrauen Farben 
tönen. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dals man hier, und ebenso 
bei dem sich ähnlich verhaltenden Benzograu, nicht mit homogener 
Substanz zu thun hat. 
Lebhaftes violettliches Blau, auf Hanf und Flachs mit starkem 
Dichroismus, erhält man mit Benzoazurin. Der Farbstoff löst sich 
eben so leicht wie Kongorot, wird aber nicht so willig durch Pflanzen 
fasern aufgenommen, doch kann man leicht mit Natriumkarbonat und 
Natriumsulfat nachhelfen. Bei dem Erwärmen mit Natriumkarbonat 
färbt eine Lösung von Benzoazurin in Wasser sich vorübergehend 
blutrot. Für Dunkelblau kann man Diazoschwarz, Victoriaschwarz 
oder Benzoschwarz S nehmen. Diazoschwarz färbt in alkalischer 
Lösung Zellstoff dunkelblau, Flachs und Baumwolle graulich blau 
Wird Diazobraun zugefügt, so erhalten Seide, Wolle und Jute gelbe 
und bräunliche Farbentöne (Fig. 30, Taf. III). Die blauen Salzfärb 
stoffe fällen zuerst, und mit besonders reiner Farbe, auf Zellstoff an. 
Sie können auch in saurer Lösung angewendet werden und o-eben 
alsdann auch auf Baumwolle und Flachs reines Blau; zugleich werden 
Seide, Wolle und Jute gefärbt, schmutzig rot durch Diazoschwarz, 
violett durch Benzoazurin. 
Gang (1er Untersuchung von Gewebefasern, Fäden 
und Geweben. 
43. Einteilung nach dem Material. Die Untersuchung von 
ungefärbten Gespinsten und von Fäden, die aus ungefärbten Geweben 
ausgezogen sind, läfst sich in der Mehrzahl der Fälle auf die Er 
kennung loser Fasern von einerlei Beschaffenheit zurückführen, weil 
Behrens, Anl. zur mikrochem. Organ. Analyse. II. 4 
Zweiter Abschnitt, 
Einteilung nach dem Material.
	        
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