c. Etwa 0,1 mm" der feuchten Fasern werden, in einem flachen
Wassertropfen ausgebreitet, unter das Mikroskop gebracht. In ge
wöhnlichem Licht kann bei 60—80 facher Yergröfserung Wolle an
dem schuppigen Bau (8, Fig. 1), Baumwolle an der Schrauben
windung der flachen Fasern (10, Fig. 3) und an dem Silberglanz in
auffallendem Licht erkannt werden. Ferner können dicke, längs
gestreifte Bündel einen Fingerzeig auf Hanf und Jute geben. Man
gehe zur Y oruntersuchung in polarisiertem Licht, zwischen gekreuzten
Nikols, über.
d. Hierbei ist dreierlei ins Auge zu fassen: 1. die relative mittlere
Dicke der Fasern — Woll- und Hanffasern sind etwa doppelt so
dick. Seidenfasern, sind um ein Drittel dünner als Baumwollfasern; 2. die
Polarisationsfarbe, welche auf stark polarisierenden Fasern der zweiten
Ordnung angehört, während schwach polarisierende Fasern Farben
von Hellgrau bis Gelb erster Ordnung zeigen; 3. die Gleichmäfsigkeit
der Färbung.
1. Dicke Fasern.
1 a. Schwach polarisierend: Wolle. Manilafaser..
lb. Stark polarisierend: Hanf, Jute.
2. Dünne Fasern.
2 a. Schwach polarisierend.
aa. Gleichmäfsig gefärbt: Echte Seide,
bb. Ungleichmäfsig gefärbt: Baumwolle.
2 b. Stark polarisierend.
aa. Gleichmäfsig gefärbt: Flachs.
bb. Ungleichmäfsig gefärbt: Exotische Seide.
Die Erläuterung zu dieser Aufstellung suche man unter den in
§§ 8—13 angegebenen Dickenmafsen und in der am Schlüsse von
§ 28 gegebenen Übersicht der Polarisationsfarben.
45. Gruppenteilung für Färbungsversuche. Um nach
Mafsgabe des Befundes der Voruntersuchung Versuche mit Farb
stoffen in zweckmäfsiger Auswahl machen zu können, müssen die
Fasern nach ihrem Verhalten zu Farbstoffen in Gruppen geteilt
werden. Als Grundlage für die Einteilung ist das Verhalten zu
CT CT
Malachitgrün und zu Kongorot gewählt worden.
Gruppe A. Durch Malachitgrün wasserecht gefärbt.
Hierher gehören von Gewebefasern: Seide, Wolle und Jute.
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Gruppenteilung für Färbungsversuche.