Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

94 
Aromatische Karbonsäuren. 
meister und von frischem Heu. Schwer löslich in kaltem, leichter 
löslich in heifsem Wasser, in Alkohol und Äther. Schmelzpunkt 67°, 
Siedepunkt 291°. Sublimiert leicht, ohne Zersetzung. Die Beschläge 
bestehen aus Tröpfchen, welche ohne Zuthun schnell und vollständig 
krystallisieren. In der Mitte der Beschläge ist stralilige Anordnung der 
stabförmigen Krystalle vorherrschend, am Rande zeigt sich ein zier 
liches Netzwerk von gebogenen und geknickten Fäden. Das gesamte 
Bild ist recht charakteristisch. 
b. In warmer verdünnter Natronlauge löst Cumarin sich ziemlich 
träge. Die Auflösung kann durch 
Zufügen von Alkohol beschleunigt 
werden. Durch Essigsäure wird 
es aus dieser Lösung unverändert 
abgeschieden. Der Niederschlag ist 
anfangs körnig, aus Tröpfchen be 
stehend. Sehr bald tritt Krystal- 
lisation ein, und zwar bilden sich 
zweierlei Krystalle, dicke Prismen 
und lange Spiefse, beide zu Garben 
und Fächern verwachsen. Die 
Spiefse zeigen nichts besonderes, 
die kurzen, rechtwinklig endigenden 
Prismen hingegen besitzen einen 
sehr charakteristischen Aufbau aus 
quergestellten Subindividuen, wodurch eine stark hervortretende trans 
versale Riefung, wie an Quarzprismen, entsteht. Sie zeigen starke 
negative Doppelbrechung, mit einem Auslöschungs 
winkel von 10°. 
c. Löst man Cumarin in alkoholischer Natron 
lauge und dampft ab, so entsteht das Natrium 
salz der o-Cumarsäure, welches sich mit gelb 
grüner Fluorescenz in Wasser löst. Nach drei 
maligem Abdampfen lieferte die konzentrierte 
Eig. 65. Cumarin, aus einer Lösung in Natron 
lauge durch Essigsäure abgeschieden. 
60:1. 
Fig. 66. Thallosalz der 
o-Cumarsäure. 60 : 1. 
Lösung mit Thallonitrat schwefelgelbe Prismen. 
Auch das Natriumsalz nimmt bei scharfem Trock 
nen eine schwefelgelbe Farbe an. Wird eine 
mäfsig verdünnte Lösung des Thallosalzes mit Essigsäure angesäuert, 
so scheiden sich farblose rhombische Kryställchen (60—100 it)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.