Phtalsäure.
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in reichlicher Menge ah, deren gekrümmte Kreuze recht charakte
ristisch sind.
4. Dikarbonsäuren.
Phtalsäure (Benzendikarbonsäure), (C c H 4 <1^0-OH'
53. Orthophtalsäure.
a. Dicke, farblose Prismen, auch blättrige kristallinische Massen.
Löst sich in 120 T. Wasser von gewöhnlicher Temperatur, leichter
in heifsem Wasser, in Alkohol und in Äther. Schmelzpunkt über
200°. Beginnt bei 140° sich als Anhydrid zu verflüchtigen. Be
schläge von Phtalsäureanhydrid zeigen lange seidenglänzende Nadeln
auf körnigem Grunde. Die Nadeln polarisieren lebhaft, mit einem
Auslöschungswinkel von 8°. Durch Anfeuchten mit Wasser wird
Rückbildung zu Phtalsäure eingeleitet, die sich durch Umkrystalli-
sieren zu prächtig polarisierenden Blättchen zu erkennen giebt.
b. Phtalsäure löst sich leicht in verdünnter Ammoniakflüssig
keit. Aus dieser Lösung scheidet Salzsäure tafelförmige Krystalle
ab (100—150 f'i ), teils nahezu rechteckig, teils trapezförmig und
sechseckig, seltener rautenförmig. Die schein
bar rechteckigen Krystalle haben einen
Winkel von 86° 45', sie polarisieren stark, fl
mit einem Auslöschungswinkel von 33°.
c. Das Bariumsalz ist schwerlöslich, es I
bildet schiefwinklige Täfelchen (50 /<), die
sich eben so wenig wie die ähnlichen Kry- y-y
ställchen des Bleisalzes (25 / u ) zum mikro
chemischen Nachweis der Phtalsäure eignen. Fig . f)7) a . o-putaisäure.
d. Weit besser geeignet ist das Silber- Flg ' o-Phtaiat ha 6oVi Zmk '’
salz. Silbernitrat bringt in einer Lösung
von freier Phtalsäure keinen Niederschlag hervor. Fügt man jetzt
Natriumacetat zu, so erfolgt sogleich Krystallbildung. Lokale Über
sättigung mit Ammoniak führt zu einem flockig-pulverigen Nieder
schlage, welcher bei gewöhnlicher Temperatur mehrere Minuten lang
unverändert bleibt. Gelindes Erwärmen hat schnelle Krystallisation
zu Sternchen und Rosetten (150—200 /.i) zur Folge. Übermafs von
Ammoniak löst den Niederschlag zu einer farblosen Flüssigkeit, die
bei dem Verdunsten keine brauchbaren Krystallgebilde absetzt. Essig
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Oo°o 0 .