Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

Cinchoninsäure. 
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Fig. 92. Pyridinpeutakarbonsäure, 
Tripelsalz mit Thallium, (Tranyl und 
Zink. 40:1. 
gewandelt werden. Es scheinen hier instabile Tripelsalze vorzuliegen, 
analog dem Natrium-Magnesium- und dem Natrium-Zink-Uranylacetat, 
welche ebenfalls durch ein Übermafs von Alkalisalz zersetzt werden.— 
f. Pyridinpentakarbonsäure bringt in 
einer Lösung von Cuprisulfat keinen 
Niederschlag hervor. Wird Thallonitrat 
zugefügt, so entstehen hellgrüne Sphäroide 
(40—50 i«), aus sehr kleinen Nadeln zu 
sammengesetzt. Sie sehen dem Kupfer 
salz der Nikotinsäure ähnlich. 
73. Cinchoninsäure (/-Chinolin 
monokarbonsäure), C y H ( . N • C 0 • 0 H. 
a. Weifse Prismen mit 2 H., 0 oder 
mit 1 Mol. H n 0 farblose Nadeln, in letz 
terer Form aus Lösungen in heifsem 
Wasser krystallisierend. Schwer löslich 
in kaltem, leichter in siedendem Wasser 
und in Alkohol. Schmelzpunkt 264°. Sublimiert unter teilweiser 
Zersetzung. Die Beschläge zeigen an den Rändern ein Netzwerk 
wie von Nikotinsäure, in der Mitte blumenkohlähnliche Auswüchse. 
Sie enthalten Nikotinsäure, Isonikotinsäure und unzersetzte Cinchonin 
säure. In ihrer wässerigen Lösung bringt Silbernitrat Büschel und 
Sternchen, Cupriacetat in der Wärme grüne Nüdelchen und daneben 
die für Cinchoninsäure charakteristischen violetten Täfelchen (73, b) 
hervor. In salzsaurer Lösung erhält man mit Platinichlorid grofse 
gelbe Rhomboide mit spitzem Winkel von 40° (Cinchoninsäurechloro- 
platinat) und kleinere monokline Prismen mit Endwinkeln von 110° 
und 80° (Chloroplatinate von Nikotinsäure und Isonikotinsäure). 
Durch oxydierende Mittel wird Cinchoninsäure in Pyridintri- 
karbonsäure (Karbocinchomeronsäure) übergeführt. 
b. Cinchoninsäure ist vor allem an ihrem Verhalten zu Cupri 
acetat zu erkennen. Mit Cuprisulfat erfolgt in wässerigen Lösungen 
der freien Säure keine Reaktion (Unterschied von Chinolinsäure und 
Karbocinchomeronsäure). Auch nach Zusatz von Natriumacetat kann 
dieselbe recht träge sein, was in der Schwerlöslichkeit der Säure 
seinen Grund hat. Cinchoninsäure wird in der Wärme leicht von 
einer Lösung von Natriumacetat aufgenommen und giebt alsdann 
auch bei gewöhnlicher Temperatur mit Kupfersalzen einen krystalli-
	        
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