Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

Übersicht. 
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siert Chininsäure in Gestalt von gespaltenen und pinselförmig zer- 
fafserten Stäbchen (80—120 p), nahezu farblos und schwach polari 
sierend. Aus konzentrierten Lösungen erhält man Sternchen und 
stachlige Sphäroide von blafsgelber Farbe, deren Form an Cincho- 
nidin erinnert. Die Farbe ist am besten in auffallendem Licht wahr 
zunehmen. 
c. Alis nicht allzuverdünnten Lösungen in Salzsäure setzen sich 
nach Zusatz von Platinichlorid schiefwinklige gelbe Prismen ab 
(800 p), optisch negativ, mit einem Auslöschungswinkel von 35°. 
Die Reaktion kann verdünnten Lösungen angepafst werden, indem 
man durch Zusatz von Natriumjodid von dem Chlor opiatin at zum 
Jodoplatinat übergeht. Das Jodoplatinat der Chininsäure löst sich 
in heifsem Wasser und krystallisiert sehr leicht in Sternen und 
Fächern von dünnen Prismen mit schiefer Endfläche (400 p). Die 
dicksten Krystalle sind schwarz, in der Regel sind sie durchscheinend, 
mit schwachem Dichroismus. Die Achsenfarbe ist Schwarz, die Basis 
farbe ein bräunliches Rot. Unter den anderen Säuren dieser Gruppe 
zeigt allein die Pikolinsäure ähnliches Verhalten; ihr -Jodoplatinat 
bildet Stäbchen und Spiefse von 900 p, mit karmoisinroter Basis 
farbe. Cinchoninsäure liefert schwarze Körner und Stäbchen (60 bis 
90 p), Nikotinsäure und Isonikotinsäure schwarze Rauten (60—80 p), 
die Polykarbonsäuren bilden keine schwer löslichen Jodoplatinate. 
Es mag noch bemerkt werden, dafs mit einem Übermais von Chinin 
säure und Natriumjodid eine Verbindung von abweichenden Eigen 
schaften entsteht. Man erhält alsdann Büschel und Fächer lanzett 
förmiger Blättchen von lebhaft grüner Farbe. Ähnliches Verhalten 
zeigt das Jodoplatinat des Pilokarpins (Heft III, 29, b). 
75. Übersicht. 
Stellt man die wichtigsten Reaktionen der Pyridinkarbonsäuren 
zusammen, so ergeben sich interessante Beziehungen zu den Stellungen 
Avelche die Karboxylgruppen einnehmen, zugleich nicht ohne Bedeu 
tung für die Unterscheidung der Säuren. Bekannt und häufig an 
gewendet ist die orangegelbe bis blutrote Färbung, welche Ferro- 
sulfat in Lösungen von Säuren hervorbringt, die eine Karboxyl- 
gruppe in der «-Stellung enthalten. Weiter ist von der «-Stellung 
abhängig: die Fähigkeit, Cuprisulfat zu zersetzen 1 ), und in Kom- 
b Cu S 0 4 mit Pikolinsäure («), mit Chinolinsäure (aß), mit Karbocincho= 
meronsäure (aßy).
	        
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