Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

I. Karbamide. 
1. Karbamid (Harnstoff), CO^jJh' 2 - 
a. Prismatische, meist unvollkommen ausgebildete Krystalle von 
ansehnlicher Gröfse, nach Querschnitt und optischem Verhalten dem 
tetragonalen System angehörig. Leicht löslich in Wasser und in 
Alkohol. Bei 132° erfolgt Schmelzung, bei höherer Temperatur Zer 
setzung in Ammoniak und Cyanursäure (C 3 N 3 (() HJ, die als weifse, 
schwerlösliche Masse zurückbleibt. 
Mit Säuren verbindet Harnstoff sich zu Salzen, die meistens gut 
krystallisieren. Durch Erwärmen mit verdünnten Säuren und mit 
Alkalien wird er zersetzt, unter Bildung von Ammoniak und Kohlen 
dioxyd, C 0 (NH 2 ). 2 -j- H 2 0 = C 0 2 -)- 2 N H 3 . Auch bei anhaltendem 
Kochen mit Wasser erfolgt diese Zersetzung; unterhalb des Siede 
punktes können Lösungen in Wasser ohne Verlust konzentriert werden. 
Stark angesäuerte Lösungen lassen nach Zusatz von Phosphormolyb 
dänsäure schon bei gewöhnlicher Temperatur 
Krystalle von Ammoniumphosphomolybdat 
fallen. 
b. Konzentrierte Salpetersäure bringt 
in konzentrierten Lösungen von Harnstoff schöne 
schiefwinkelige Tafeln hervor, die ansehnliche 
Gröfse erreichen können. Sie sind farblos, oft 
mit regelmässig angeordneten, kleineren Indivi 
duen besetzt und nach Art von Dachziegeln auf 
einander ü bergreifend. Die Polarisation ist 
ziemlich schwach. Auslöschungswinkel prisma- 
matischer Krystalle 40°; spitzer Winkel der 
Rauten 82°. Um dieser Reaktion, welche den *ig.i.Hamstoffnitrat.90:i. 
Harnstoff sehr gut kennzeichnet, die gröfste Empfindlichkeit zu geben, 
enge man die Harnstofflösung so weit wie möglich ein und setze 
Behrens, Anl. zur mikrocliem. organ. Analyse. IV. 1
	        
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