Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

Palladonitrat. 
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wärmen, und an Stelle des flockigen, rotbraunen Niederschlages er 
scheinen gelbbraune Körner und Stäbchen. Diese Reaktionen werden 
durch Ubermafs von Natriumchlorid und durch freie Säuren beein 
trächtigt. Um sie mit Harnstoffnitrat liervorzu- 
bringen, kann man Natriumkarbonat zusetzen, hat 
dann aber die Möglichkeit im Auge zu halten, dafs 
bei Anwesenheit von Ammoniumsalzen Nadeln des 
Chlorids von Palladodiammonium und wenn nach 
mals wieder angesäuert wird, blättrige, bräunliche 
Krystalle des Chlorids von Palladosammonium 
Fig. 3. Harnstoffchloro- 
(Mikr. An. § 150, Fig. 91) entstehen können. paiiadit. oo: i. 
Sicherer ist die Anwendung von Natriumacetat. Man enge die 
Lösung, in welcher Harnstoff neben Ammoniak gesucht werden 
soll, ein, scheide durch reichlichen Zusatz von Salpetersäure Harn 
stoffnitrat ab, löse nach Entfernung der Mutterlauge in wenig Wasser 
und füge Palladonitrat, Natriumchlorid und Natriumacetat zu. Bei 
gewöhnlicher Temperatur ist die Wirkung langsam, in etwa einer 
halben Stunde entstehen unter dem Trocknen grofse Krystallgruppen 
von Harnstoffchloropalladit. Palladosammoniumverbindungen kommen 
unter diesen Umständen nicht zustande. Bei 50—60° erreicht man 
seinen Zweck in wenigen Minuten, jedoch können hierbei, wenn viel 
Acetat zugefügt und das Einengen weit getrieben wurde, einzelne 
Nadeln von Palladodiammoniumchlorid entstehen. Übrigens schadet 
das Eintrocknen nicht; man löst die Natriumsalze nachträglich durch 
Zufügen eines Tröpfchens Wasser. Yon reinem Harnstoff weist 
Palladiumlösung 2 /igr. nach, in Gemengen von Ammoniumsalzen ist 
die Grenze zwischen 6 und 10 ¡ugr. zu setzen. 
f. Ist die Menge des verfügbaren Materials nicht allzuklein 
(0,5 mgr. Harnstoff ist auch bei Gegenwart von viel Ammoniak aus 
reichend), so empfiehlt sich die Überführung in Cyanursäure. Am 
besten eignet sich zu diesem Versuch das Chlorhydrat, welches man 
entweder durch Übersättigen mit Salzsäure herstellt, oder, wenn 
der Harnstoff mittelst Salpetersäure aus gemischten Lösungen ab 
geschieden ist, durch Abdampfen mit Chlorammonium. Die trockne 
Masse wird auf etwa 150° erwärmt, wobei sie schmilzt und weifse 
Dämpfe von Chlorammonium entweichen läfst. Man fährt mit vor 
sichtigem Erhitzen fort, bis die Masse wieder fest wird und auf 
einem darüber gehaltenen kalten Objektträger nur noch einen schwachen 
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