Platinichlorid.
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Zustand von Übersättigung kommt, bräunlichgelbe Stäbchen und
bernsteingelbe Quadrate und Rauten fallen. Dies Verhalten zu Pallado-
jodid ist recht geeignet zur Erkennung von Thiokarbamid.
c. Ganz abweichend von dem des Harnstoffs ist das Verhalten
des Thiokarbamids zu anderen metallischen Elementen. Er vereinigt
sich mit ihren Chloriden, bisweilen auch mit Nitraten und Sulfaten
zu Verbindungen, welche sich durch Krystallisationsvermögen, zum
Teil auch durch auffallende Farben und durch Reaktionsfähigkeit
auszeichnen. Die Verbindungen, welche Platin, Antimon, Wismut,
Quecksilber enthalten, vermögen noch Silber, Thallium und Blei auf
zunehmen. Auch diese Doppelverbindungen sind durch ungewöhnliche
Krystallisationsfähigkeit ausgezeichnet.
d. Platinichlorid in schwachsaurer Lösung bringt nach kurzer
Zeit blutrote bis bräunlichrote Stäbe und schiefwinklige Gitter
(bis 2 mm) hervor, mit spitzen Win
keln von 60° (Fig. 5a). Mit wenig
Platinichlorid in verdünnter Lösung er-
hält man leichter lösliche, blafsgelbe
Quadrate und Sechsecke (50—150
Fig. 5b). Natriumjodoplatinat liefert
mit Thiokarbamid drei Verbindungen.
Mit Übermafs des Fällungsmittels ent
stehen schwarze, metallisch glänzende
Sphäroide und Sternchen (20—30 ¿u,
Fig. 6 a), später rotbraune Stäbchen
(Fig. 6 b, dreimal so klein, wie die des
Ohloroplatinats, übrigens denselben gleichend,
von Thiokarbamid erhält man blafsgelbe
Quadrate, Rechtecke und Rauten (Fig. 6c).
e. Mercurichlorid bringt farblose Nadeln
hervor, die sich zu Sternen von dünnen, schmalen
Blättchen ausbilden; mit einem Übermafs von
Thiokarbamid entstehen Pyramiden und ver
schobene Sechsecke (30—40 u). Ähnliche, nur
kleinere Krystallgebilde werden durch Mer
curio di d hervorgebracht; besonders schön
sind die farblosen, diamantglänzenden Pyra
miden (50 ,«), welche mit einem Übermafs von Thiokarbamid entstehen
Fig. 5. Thiokarbamidchloroplatinat.
60 : 1.
Mit einem Übermafs
Fig. 6. Thiokarbamidjodo-
platinat. 90 : 1.