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I. Karbamide.
Kg. 7.
lichkeit.
Guanidinnitrat. 40 : 1.
zentrierten Lösungen von Guanidinkarbonat scheidet es sich auf Zusatz
von konzentrierter Salpetersäure sogleich ab, in verdünnten Lösungen
tritt die Krystallbildung bei dem Einengen am Rande des Probe
tropfens ein. Ubermafs von Salpeter
säure wirkt lösend. Am häufigsten
treten isotrope gleichseitige Dreiecke
(0R) auf, die man für abgeflachte
Oktaeder oder Tetraeder halten könnte,
wenn nicht geneigt liegende Dreiecke
und vereinzelt auftretende Rauten
schwache Polarisation zeigten. Die
Krystalle sind auffallend schwach
umrissen. Diese Reaktion ist sehr
charakteristisch; leider fehlt es ihr,
in Ermangelung eines Fällungsmittels
für das Guanidinnitrat, an Empfind-
Yersagt die Reaktion, so gehe man zu c über.
c. Silber nitrat bewirkt in verdünnten Lösungen von Guanidin
nitrat die Bildung eines schwerlöslichen Doppelsalzes, welches in
langen, farblosen Spiefsen (bis 4 mm) ab
geschieden wird. Setzt man Silbernitrat
in kleinen Anteilen zu, so krystallisiert das
Doppelsalz in langen, schiefwinkligen Pris
men aus, mit einem spitzen Winkel von 72°.
Die Empfindlichkeit dieser Reaktion geht
recht weit, da die Verbindung durch reich
lichen Zusatz von festem Silbernitrat aus
gesalzen werden kann. Ammoniak zerstört
die Krystalle; an Stelle derselben bildet sich
ein körniger Niederschlag von Guanidinsilber.
Platinichlorid, Goldchlorid, Mercuri-
chlorid, Kaliumnitrit und Salzsäure geben in Lösungen von Guanidin
keine brauchbaren Reaktionen.
d. Mischt man Guanidinsalze (am besten Guanidinkarbonat) mit
dem zweifachen Volumen Harnstoff und erhitzt zum Schmelzen, so
wird unter Abspaltung von Ammoniak Guanidinkarbamid (Dicyan-
diamidin), C 0 <C ^H— C — ^H 2 , gebildet. Man erhitze mit Vorsicht
= NH