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I. Karbamide.
werden kann. Verdünnte Säuren lösen es ebenso leicht wie Kreatin;
durch Übersättigung mit Ammoniak und auch durch reichlichen Zusatz
von Kaliumnitrit und anderen Alkalisalzen schwacher Säuren wird
es in Kreatin umgewandelt.
c. Platinichlorid, Goldchlorid, Mercurichlorid bringen in Lösungen
von Kreatininsalzen keine Niederschläge hervor, auch bewirkt reich
licher Zusatz von Silbernitrat keine Abscheidung von Krystallen eines
Doppelsalzes aus Lösungen von Kreatinin in Salpetersäure. Zink-
clilorid bringt in konzentrierten Lösungen des Chlorhydrats all
mählich einen Absatz von körnig krystallmischen Kreatinin-Zinkchlorid
hervor. Freie Salzsäure verhindert die Fällung, sie kann durch
Natriumacetat unschädlich gemacht werden. Diese Reaktion ist wert
voll für Abscheidung von Kreatinin aus gemischten Lösungen; für
mikrochemische Erkennung desselben ist sie zu träge und die Form
der Kryställchen zu unbestimmt.
d. Alkalische Kupferlösungen und ammoniakalische Silberlösung
werden in der Wärme durch Kreatinin reduziert, dabei setzt sich aus
Kupferlösungen ein weifses Pulver von Kreatin-Kupferoxydul ab.
Auch diese Reaktion ist für mikrochemische Erkennung des Kreati
nins nicht zu verwerten. —
5. Guanin, C_ H. N. 0.
a. Weifses, in Wasser auch bei Siedhitze fast unlösliches Pulver.
Leicht löslich in verdünnter Salzsäure und Schwefelsäure und in Lösungen
von Kalium- und Natriumhydroxyd. Essigsäure und Ammoniak wirken
nicht als Lösungsmittel. Salpetersäure löst Guanin, die Lösung färbt
sich bei dem Abdampfen und hinterläfst einen
gelben Rückstand, welcher durch Kaliumhydroxyd
(nicht durch Ammoniak) rot gefärbt wird.
b. Aus verdünnten Lösungen des Chlor
hydrats setzen sich auf Zusatz von Ammoniak
lange, farblose, schiefwinklige Prismen ab (bis
800 /u); mit starker, negativer Doppelbrechung.
Kleinere Krystalle derselben Art (100 — 200 ¡.i)
entstehen auf Zusatz von Natriumacetat. Sie
it _ pflegen zu Garben und zu strahligen Sphäroiden
acetat gefällt. x30:i. verwachsen zu sein. Will man grofse Krystalle
erzielen, so bringe man Natriumacetat in kleinen Anteilen zu einer
warmen, verdünnten Lösung des Chlorhydrats.
Fig 10. Guanin, durch Natrium-