Nachweis von Kaffein und Theobromin in Püanzenteilen.
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einträchtigt die Krystallbildung; man kann sich in diesem Fall durch
Abdampfen und Umkrystallisieren aus heifsem Wasser helfen, während
der störende Einflufs von Natriumchlorid, Ammoniumchlorid und von
Kaliumjodid nur durch Ausschütteln mit Chloroform oder Sublimation
des Kaffe'ins zu beseitigen ist.
c. Silber nitrat bewirkt in einigermafsen konzentrierten Lösungen
von Kaffe in, die wenig freie Salpetersäure enthalten, die Entstehung von
wolligen oder moosähnlichen Klümpchen (60—80 //) dünner Krystall-
fäden. In Lösungen, die stark angesäuert sind, bilden
sich kurze Stäbchen (20 ,«), Kryställclien von Cinchonin
gleichend. Das Chlor opiatin at des Kaffe'ins ist so
leicht löslich (in 20 T. Wasser), dafs man nicht in
Versuchung kommen kann, dasselbe für eine mikro
chemische Reaktion zu benutzen. 1 )
10. Nachweis von Kaffein und Theobromin in
Pflanzenteil en.
a. Kaffein ist in Thee auf mikrochemischem Wege
leicht nachzuweisen. Etwa 50 mgr. der trockenen
Blätter werden gröblich gepulvert und mit gebranntem
Kalk gemengt, unter Zusatz von soviel Wasser, dafs eine krümliche
Masse entsteht. Nach dem Trocknen wird dieselbe mit Alkohol aus
gezogen, der Auszug tropfenweise auf einem dünnen Objektträger oder
einem Glimmerplättchen verdampft und der Rückstand der Subli
mation unterworfen. Man erhitzt bis zu beginnender Bräunung
und kann bei geschickter Ausführung von einer Quantität, welche
1 mgr. Thee entspricht, drei brauchbare Anflüge erhalten. Dieselben
sind weifs, oft in der Mitte pulverig, an den Rändern die charakte
ristischen Nadeln zeigend. Sie bestehen aus fast reinem Kaffein, und
auch die pulverigen Anteile können durch wiederholtes Anhauchen
und langsames Trocknen zu vorzüglicher Krystallisation gebracht
werden, welche in den meisten Fällen weitere Prüfung 1 überflüssm
macht.
b. Will man sehr dünne Anflüge von Kaffein der Probe mit
Fig. 16. Kaffein-
Silbemitrat.
130 : 1.
0 Empfindlicher wird die Reaktion bei reichlichem Zusatz von Na J. Fär
bung und Trübung des Probetropfens erinnern an Pyridin, doch sind die
kleinen Stäbchen und Kreuze (20—40 ¡x) des Jodoplatinats von Kaffein nicht
mit den langen, gefiederten Nadeln der Pyridinverbindung zu verwechseln.