Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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I. Karbamide. 
Alloxan, ist in hohem Mafse charakteristisch, aber weniger em 
pfindlich, als die unter b und c beschriebenen. Auch hat man 
auf die Möglichkeit der Oxydation von Harnsäure zu Parabansäure 
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(C 0 < ^ ’ I ) Rücksicht zu nehmen, da diese mit o-Phenylendiamin 
CO 
nur einen körnigen Niederschlag liefert. Hatte man bei dem Ab 
dampfen mit Salpetersäure bis zur Rötung des Rückstandes erhitzt, 
so bleibt die Reaktion auf Alloxan ebenfalls aus, oder wird sehr 
spärlich. Man verbessert diesen Fehler durch Erwärmen mit Essig 
säure, am besten vor dem Zufügen des Reagens. 
Nimmt man statt des o-Phenylendiamins das Metadiamin, so er 
fordert die Reaktion viel längere Zeit und liefert Stäbchen und Linsen 
von 50—100 (.i. Dimethyl-p-Phenylendiamin reagiert gegen Alloxan 
und Alloxantin erst unter dem Eintrocknen mit Essigsäure und liefert 
einen blauen, wasserlöslichen Farbstoff. — 
e. Um die Murexidprobe mikroskopischer Beobachtung anzu 
passen, dampfe man kleine Tropfen der mit Salpetersäure versetzten 
Lösung auf demselben Fleck ab, bis ein rötlicher Ring entstanden 
Ö 7 o 
ist und erwärme alsdann gelinde mit einer konzentrierten Lösung von 
Ammoniumkarbonat. Es erfolgt Purpurfärbung, von dem rötlichen 
Ring ausgehend, aber nur ausnahmsweise wird man Krystalle von 
Murexid erhalten. Dieselben bilden sich recht langsam; es sind 
rechtwinklige Stäbchen, metallisch grün in auffallendem, blutrot bis 
schwärzlich rot in durchgehendem Licht. Über dem Objekttischnikol 
gedreht, zeigen sie sehr starken Trichroismus von gelb zu rotviolett 
und schwarz. Eine recht brauchbare Abänderung des Versuches besteht 
in dem Zusatz von ein wenig Thallonitrat vor dem letzten Ab 
dampfen. Man erhält alsdann, wenn die Probe ammoniakalisch ge 
macht wird, statt der Purpurfärbung einen intensiv blauen Nieder 
schlag und blaue Nädelchen von Thallopurpurat. 
f. Zum Schlüsse noch einige Angaben über die Empfindlichkeit 
der Reaktionen auf Harnsäure. Als Grenzwert der Reaktion b kann 
man O.B f.tg r Harnsäure ansetzen. Von 0.5 pgr erhält man bei 
freiwilligem Verdunsten der angesäuerten Lösung noch recht grofse 
Krystalle. Für die Reaktion c (Fällung mit Thallonitrat) liegt die Grenze 
bei 0.2 ¡ugY Harnsäure; für d und e bei 0.7 /.ig r. Schwache Färbung 
von Murexid kann man noch mit 0.4 pgr Harnsäure erhalten. —
	        
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