Trennung der beschriebenen Fettsäuren.
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weise auch einen Anteil Propionsäure) überzutreiben. Die über-
gegangenen Säuren werden an Bleioxyd gebunden, mit der Vorsicht,
dafs die Lösung der Bleisalze eine schwache saure Reaktion behält,
die Lösung wird eingeengt und aus derselben durch Zufügen kleiner
Tropfen von Alkohol Bleiformiat in Gestalt glänzender rhombischer
Nadeln gefällt (12, c, Fig. 20). Nachdem die Mutterlauge abgezogen
und der krystallinische Niederschlag mit 50prozent. Alkohol ge
waschen ist, kann man durch gelindes Erwärmen mit ein wenig
Silberlösung Reduktion von Silber zuwege bringen, wobei die Nadeln
von Bleiformiat dunkelbraun gefärbt werden.
Die alkoholische Lösung von Bleisalzen wird abgedampft, durch
Kochen des Rückstandes mit Wasser und gebranntem Kalk Calcium
an die Stelle von Blei gebracht und endlich aus dem Abdampfungs
rückstand von Calciumsalzen das Propionat durch Ausziehen mit Al
kohol entfernt. In dem Rückstand wird mit Natriumformiat, Uranyl-
nitrat und ein wenig Ameisensäure nach Essigsäure gesucht (13, b,
Fig. 22), in dem Alkohal kann Calciumpropionat gelöst sein. Bleibt
bei dem Abdampfen ein Rückstand, so ist derselbe mittelst Barium
acetat auf Propionsäure zu prüfen (14, b).
f. Trennung mit Hilfe von Lösungsmitteln.
Die gemischten Säuren werden an Kalk gebunden, in der Weise,
dafs eine schwach saure Reaktion erhalten bleibt. Nach dem Ab
dampfen geht man zu Scheidung der trockenen Calciumsalze mit
Alkohol über. 1 ) Das Ausziehen mit Alkohol darf nicht zu lange fort
gesetzt werden, weil Calciumacetat nicht ganz unlöslich in Alkohol ist.
In Lösung (bb) hat man Propionat, Butyrat und Yalerat, im Rück
stände (aa) Formiat, Acetat und möglicherweise ein wenig Propionat.
aa. Für den Nachweis von Ameisensäure ist man auf die Re
aktion 12 b angewiesen. Man bringe in ein Tröpfchen Wasser ein
wenig Ceronitrat und einen Teil des Rückstandes aa, erwärme schnell
auf 40—50° und kühle eben so schnell auf einer kalten Metallplatte
ab. Farblose, polarisierende Kügelchen und Pyritoeder (12, b, Fig. 19),
die sich nach einigen Minuten am Rande des Probetropfens einstellen,
zeigen die Anwesenheit von Ameisensäure an.
In einem anderen Tröpfchen Wasser wird Uranylnitrat und
b Man kann auch die trocknen Kupfersalze mit Aceton behandeln. Die
Lösung liefert Yalerat, Butyrat und Propionat, die beiden ersteren in gut aus
gebildeten Krystallen; der Rückstand besteht aus Acetat und Formiat.
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