Unzersetzt sublimierende Säuren.
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4. Capr in säure, C l0 H., 0 0 2 . Weifse Blättchen und Körner.
Schmelzpunkt 31,4°, Siedepunkt 270°. In Wasser nicht löslich. Das
Calciumsalz bildet Nadeln und rechtwinklige Blättchen (60 ¡u); das
Zinksalz ist sehr schwer löslich und gelangt nur unter günstigen
Umständen (Abscheidung aus heifser, stark verdünnter Lösung) zur
Krystallisation, in Gestalt sehr kleiner Nadeln (15«). Das Kupfer
salz war nicht zur Krystallisation zu bringen, es bildete formlose,
blaugrüne Klumpen. Von Valeriansäure unterscheiden die höheren
Fettsäuren sich durch die willig krystallisierenden Calciumsalze und
durch die abweichende Form der Kupfersalze; unter sich sind sie
durch steigende Schwerlöslichkeit der Calciumsalze gekennzeichnet,
Capronsäure und Onanthylsäure aufserdem durch grofskrystallinische
Zinksalze und Krystallisationsfähigkeit ihrer Kupfersalze.
3. Unzersetzt sublimierende Säuren.
CO-OH
19. Oxalsäure, I
CO-OH
a. Wasserfrei, aus warmer Schwefelsäure oder heifsem Eisessig,
in farblosen rhombischen Krystallen, wasserhaltig, mit 2 H 2 0 in
farblosen, monoklinen Prismen und Tafeln. Die wasserhaltige Säure
löst sich in 10,5 T. Wasser von 15°, in 5 T. Alkohol von 15°. Sie
schmilzt bei dem Erwärmen im Krystallwasser, welches bei 100° ent
weicht, und verdampft bei 150°. Bei schnellem Erhitzen wird ein
Teil in Kohlenoxyd, Kohlendioxyd, Ameisensäure
und Wasser zersetzt. Oxalsäuredampf ist leicht
zu Beschlägen zu verdichten, die in dünner Schicht
pulverig ausfallen, während sich in dicken Be- ^ ¿7 Um
schlägen zierliche freistehende Verästelungen ^ Q [y ^„3^
(bis 300 «) bilden (Fig. 34, a). Am Rande der ^ '
Beschläge findet man oft kleine Rauten (60—80 ,«)
und Prismen von wasserhaltiger Oxalsäure, die
durch leichtes Anhauchen in gröfserer Zahl her
vorgerufen werden können. Die Rauten haben
einen spitzen Winkel von 65°, sie sind schwach
polarisierend, optisch negativ, die Auslöschungs
richtung macht mit der langen Diagonale einen Winkel von 30° und
ist zwei Kanten der rautenförmigen Täfelchen nahezu parallel. Die
Prismen, welche oft in Bündeln nebeneinander liegen, polarisieren
Fig. 34 a. Sublimat von
wasserfreier Oxalsäure.
50:1.
Fig. 34, b. Krystalle von
wasserhaltiger Oxalsäure
am Rande des Sublimats.
60 : 1.