Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

Bernsteinsäure. 
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Kreuze (20—30 «), sowie rechtwinklige Stäbchen und Gitter (40 bis 
60 ,/<), die in auffallendem Licht weifs, in durchgehendem Licht fast 
schwarz erscheinen. — 
20. Bernsteinsäure, C 2 H 4 <C ^ q ’ q |J 
a. Farblose Krystalle des monoklinen Systems. Schmelzpunkt 
180°, Siedepunkt 235°. Löslich in 19 T. Wasser von 15°, in weniger 
als 1 T. Wasser von 100°, in 15 T. Alkohol. Die meisten Salze 
der Bernsteinsäure sind in Wasser löslich, von starken Säuren werden 
alle gelöst. Bernsteinsäure ist von nichtflüchtigen Säuren leicht durch 
Sublimieren zu trennen. Das Verdampfen beginnt bei einer Tem 
peratur, die unter dem Schmelzpunkt liegt; bei schnellem Erhitzen 
erfolgt Schmelzung und ein grofser Teil der Säure zerfällt in Wasser 
und Anhydrid. Die Verdichtung der Dämpfe geht weniger leicht 
von statten, als bei der Sublimation von Oxalsäure. Die Beschläge 
sind in der Mitte pulverig, an den Bän 
dern krystallinisch, aus kurzen Nadeln, oft 
mit gitterförmiger Verwachsung, zusammen 
gesetzt. Anhauchen bringt nur geringe 
Veränderung hervor. 
b. Bernsteinsäure, die aus Lösungen 
ihrer Salze durch Salpetersäure oder 
Salzsäure abgeschieden ist, kann recht 
charakteristische Krystalle bilden. Bleibt 
die Krystallbildung aus, so erhitze man 
eine Stelle am Bande des Probetropfens, bis sich eine Salzkruste 
bildet und zerstöre diese, ohne das Er 
kalten abzüwarten. Gewöhnlich entstehen 
dann nach kurzer Zeit kleine, aber gut 
ausgebildete Krystalle. Ihre einfachsten 
Formen sind Kauten und durch ein 
seitiges Wachstum daraus hervorge 
gangene schiefwinklige Prismen mit 
spitzem Winkel von 40°. Gröfsere 
Krystalle zeigen Abstumpfung des 
spitzen Winkels, wodurch sechsseitige 
Tafeln und Prismen, bei ungleicher 
Entwickelung der abstumpfenden Flächen, auch annähernd dreieckige 
Fig. 38. 
Bernsteinsäure, sublimiert. 
60 : 1. 
Fig. 3!). Bernsteinsäure, durch Salpeter 
säure gefällt. 60 : 1.
	        
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