Apfelsäure.
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der sechsseitigen Täfelchen 90°. Polarisation schwach, negativ, mit
Auslöschung nach der Längsaxe. Auch für diese Reaktion müssen
andere Säuren so weit wie möglich entfernt werden. Man setzt zu
nächst Bleiacetat zu, engt die Lösung, wenn sie klar bleibt, so weit
wie möglich ein und bringt schliefslich ein Nädelchen Kobaltoacetat
hinzu, in dessen Nähe sich dann die elliptischen Blättchen des
Doppelsalzes bilden.
d. Zinklactat. Darstellung wie von Kobaltolactat. Bisweilen
leistet Alkohol gute Dienste, um Krystallbildung hervorzurufen, doch
ist die Anwendung desselben im allgemeinen nicht zu empfehlen.
Zinklactat bildet kleine farblose Prismen und Nadeln (20—50 ,«),
die sich so wenig von der umgebenden Flüssigkeit abheben, dafs
viele derselben erst bei Anwendung von polarisiertem Licht sichtbar
werden. Dieser Umstand und die Trägheit des Krystallisierens, welche
den hemmenden Einfiufs von Beimengungen stark zur Geltung kommen
läfst, machen das Zinklactat für mikrochemischen Nachweis von
Milchsäure weniger geeignet, als die unter b und c beschriebenen
Kobaltoverbindungen. —
22. Apfelsäure (Oxybernsteinsäure), C, H 3 • 0 H < q 0 ‘ q£.
a. Zerfliefsliche, nadelförmige Kryställchen, in Wasser und Al
kohol leicht löslich. Über 150° erhitzt, wird sie in Wasser und
Fumarsäure (C 2 H 2 • (C 0 • 0 H) 2 ) gespalten, gleichzeitig entsteht ein
Sublimat von Maleinsäureanhydrid. Die Fumarsäure bleibt als schwer
lösliche krystallinische Masse zurück. Bei höherer Temperatur wird
auch sie verflüchtigt (Siedep. 250°) und dabei gröfstenteils in Wasser
und Maleinsäureanhydrid (C 2 H 0 <C q q O) zerlegt. Die meisten
Salze der Apfelsäure sind in Wasser löslich, die normalen Alkalisalze
sind zerfliefslich. Unter den schwerlöslichen Salzen der Apfelsäure
zeichnet sich das Silbermalat durch Krystallisationsfähigkeit aus.
b. In einigermafsen konzentrierten Lösungen von freier Äpfelsäure
bewirkt Silber nitrat eine wolkige Trübung, die sich nach kurzer
Zeit zu trüben, faserigen Sphäroiden umwandelt. Weit stärker fällt
der Niederschlag mit löslichen Salzen der Äpfelsäure aus. Durch
Erwärmen der Flüssigkeit kann er in Lösung gebracht werden, bei
dem Erkalten scheiden sich dann am Rande des Probetropfens klare
Kügelchen und Scheibchen aus, die gewöhnlich ein dunkles Centrum