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Aliphatische Karbonsäuren.
Fig. 48. Silbermalat. 90:1.
zeigen und unter dem Wachsen ein verwickeltes Gefüge annehmen
können. Sie bilden sich hierbei zu Rosetten von viereckigem oder
achteckigem Umrifs aus, die aus dünnen Krystallblättchen zusammen-
gesetzt sind. Der Durchmesser der runden
Scheiben beträgt 20—30 u , der Durch
messer der Rosetten 40 — 70 u. Klare
Scheiben zeigen zwischen gekreuzten Nikols
ein schönes positives Polarisationskreuz.
c. Wenn einige Milligramme Substanz^/
zur Verfügung stehen, kann mit gutem Er
folg die Umwandlung der Apfelsäure in
Maleinsäure und Fumarsäure versucht
werden. Die Bemerkung von Fresenius (Qualit. Anal. § 166), dafs
hierfür reines Apfelsäurehydrat erforderlich sei, findet auf die mikro
chemische Sublimation keine Anwendung. Versuche, bei denen 2 und
3 Millig. Apfelsäure, mit 6 und 10 Milligr. Milchsäure gemischt, der
Sublimation unterworfen wurden, gelangen ohne Schwierigkeit. Obenan
steht die Bedingung, recht langsam, bei möglichst niedriger Tempe
ratur zu sublimieren, und sodann, pulverige Beschläge sogleich der
mikroskopischen Untersuchung — trocken und nach vorherigem An
hauchen — zu unterziehen. Auf diesem Wege wird Oxalsäure, die
vor den Spaltungsprodukten der Apfelsäure sublimiert, sogleich er
kannt und beseitigt. Weinsäure und Citronensäure stören so wenig,
dafs es in den meisten Fällen nicht nötig ist, sie auf nassem Wege
zu entfernen. Milchsäure wird zum gröfsten Teil vor der Apfelsäure
zersetzt, man wechsle den auffangenden Objektträger, sobald sich ein
fester, feinpulveriger Beschlag zeigt, welcher durch Anhauchen nicht
verändert wird. Die Fumarsäure ist leichter in dem Sublimat, als in
dem Rückstände nachzuweisen, man setze also die Sublimation so
lange fort, als der Beschlag noch zunimmt. Die Verbindungen der
Fumarsäure mit Silber und mit Thallium sind schwerlöslich, zeigen
aber keine charakteristischen Formen. Dagegen erhält man leicht
und schnell charakteristische Bilder, wenn ein Beschlag von Fumar
säure durch Erwärmen mit einem Tröpfchen Wasser teilweise gelöst
wird. Bei dem Erkalten krystallisieren sogleich Nüdelchen (40—60 /<),
krumme Federn, Zweige und Ranken, die an Krystallgebilde von
a-Naphtol erinnern, unter günstigen Umständen auch rechtwinklige
Kreuze und Gitter (100-—150 u). Besonders ergiebig sind die Stellen,