Weinsäure.
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wo die Lösung durch ungelöste Teile des Beschlages begrenzt ist.
Die gekrümmten Formen der kurzen Fiedern und Ranken, sowie die
starke Lichtbrechung, welche sie auffallend
dunkel, fast undurchsichtig erscheinen läfst, ist
recht kennzeichnend für die Kryställchen der
Fumarsäure. —
23. Weinsäure, (C 2 H. 2 (OH) 2 (CO- OH) 2 .
a. Farblose monokline Krystalle, löslich
in weniger als 1 T. Wasser von 15°, in 5 T.
Alkohol. Schmelzpunkt bei 135°. In höherer
Temperatur erfolgt Bräunung, es entweichen
x ° ° Fig. 44. Fumarsäure, aus
Dämpfe, die den Geruch von gebranntem Zucker Wasser krystaiiisierend. 60:i.
verbreiten, und es bleibt eine aufgeblähte kohlige Masse zurück.
b. Kaliumbitartrat. Löslich in 200 T. Wasser, unlöslich in
Alkohol. Einigermafsen konzentrierte Lösungen freier Weinsäure
werden durch Kaliumacetat sogleich gefällt, ebenso erfolgt die Ab-
scheidung von Krystallen aus Lösungen normaler Tartrate kurze Zeit
nach dem Zusatz von Kaliumacetat und Essigsäure, wenn sie mehr
als 1 °/ 0 Weinsäure enthalten. Die Krystallbildung wird durch Um
rühren und noch mehr durch Reiben des
Glases beschleunigt. Sehr verdünnte Lösun
gen können mit Hilfe von Alkohol zur
lirystallisation gebracht werden. Bei unvor
sichtiger Anwendung dieses Mittels ent
stehen sternförmige Gruppen lanzettförmiger
Kryställchen, aber auch diese pflegen zu
guter Entwickelung zu kommen. Später
erscheinen rechtwinklige Täfelchen, Quadrate
von 8—12 und Rechtecke von 20—30 u.
Zuletzt bilden sich symmetrische Sechsecke,
mit zwei Winkeln von 90° und durch Hal-
, . -i , iim J FiS. 45. Kaliumbitartrat. 90:1.
bierung daraus hervorgehende Irapeze und
Rechtecke, die an den Schmalseiten eingekerbt sind. Die Länge
dieser Krystalle beträgt 100—200 f.i. Sie polarisieren recht stark,
mit Auslöschung in der Halbierungslinie des Winkels von 90°. An
den Rechtecken erfolgt die Auslöschung nach den Kantenlinien. In
der Richtung ihres gröfsten Durchmessers sind die Krystalle optisch
positiv.
Beb re ns, Anl. zur mikrochem. organ. Analyse. IV.