Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

Zuckersäure. 
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eben erwähnten Stäbchen herbei — Silbernitrat bringt in Lösungen 
von Glyoxylsäure und in sauer reagierenden Lösungen ihrer Salze 
bei gewöhnlicher Temperatur keine Veränderung hervor. Gelindes 
Erwärmen bewirkt Trübung und schwarzbraune Färbung von redu 
ziertem Silber. 
29. Zuckersäure, C 4 H 4 (0 H) 4 (C 0 • 0 H)«,. 
a. Die freie Säure bietet nichts Charakteristisches, sie ist amorph, 
zerfliefslich. Dasselbe gilt von ihren Verbindungen mit Schwer 
metallen. Silbersalze bringen einen körnigen, Blei- und Kupfersalze 
einen pulverigen Niederschlag hervor; mit Salzen von Zink, Cadmium, 
Barium, Strontium und Calcium erhält man in sauer reagierenden 
Lösungen keine Niederschläge. In neutral reagierenden Lösungen er 
folgen pulverige und flockige Niederschläge, die zum Teil durch Er 
wärmen und nach längerer Zeit fein krystallinisch werden. 
b. Um so charakteristischer sind die schwer löslichen, schön kry- 
stallisierenden Bisaccharate der Metalle der Kaliumgruppe. Kali um- 
bisaccharat löst sich bei gewöhnlicher Temperatur in etwa 80 T. 
Wasser. Durch Einengen verdünnter Lösungen erhält man meistens 
nur Randkrusten; zweckmäfsiger ist es, vor dem Einengen mit 
Natriumkarbonat zu neutralisieren und aus der konzentrierten Lösung 
durch Zusatz von Essigsäure oder Salzsäure das Bisaccharat abzu 
scheiden. Es pflegt in Gestalt dicker, trapezförmiger Tafeln (700 bis 
1000 /<) zu krystallisieren, die einen spitzen Winkel von 70° haben 
Ihre Polarisation ist nicht besonders stark, negativ, mit Auslöschung 
in der Richtung der längsten Kanten. 
c. In einer kalt gesättigten Lösung von Kaliumbisaccharat er 
folgt nach Zusatz von Cäsiumchlorid 
sogleich Krystallisation von Cäsium- 
bisaccharat. Die Krystalle sind bei 
gleicher Breite kürzer, als die Tafeln 
des Kaliumsalzes, sie messen 400 bis 
400 /i, sind farblos, glasklar, meist 
symmetrisch sechsseitig ausgebildet, 
mit stark hervortretender Zonen 
struktur. Oft erhalten sie durch un- 
gleichmäfsisre Ausbildung ein mono- vig. 49 . Cäsiumbisaccharat. 
Fig. 49, b. Thallobisaccharat. 130:1. 
klines Ansehen. 
d. Noch weniger löslich ist das Thalliumbisaccharat. Wenn
	        
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