Amidosäuren.
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erhält man Stäbchen von 30 mit Calciumsalzen Nädelclien und
kleine Rauten (15 ,«). Das Zinksalz der Schleimsäure bildet schief
winklige Stäbchen von 30 — 40 /¿, das Kupfersalz Nüdelchen von
10—15 u. Gröfsere und besonders schön ausgebildete Krystalle bietet
das Bleisalz, welches sehr wohl für die Erkennung der Schleim
säure zu benutzen ist. In einer kalt gesättigten Löstyag von Schleim
säure in Wasser bringt ßleiacetat überreichlichen Niederschlag scharf
ausgebildeter Nadeln (25 p), Kreuze und Sternchen hervor, welche
mit zierlichen rechtwinkligen Verzweigungen bis zu 40 u wachsen
können. Neutral reagierende Lösungen von Salzen der Schleimsäure
sind vor dem Zusatz von Bleiacetat stark mit Essigsäure anzusäuern.
Sie liefern alsdann linsenförmige Kryställchen (30 ¡u) mit einer stark
hervortretenden Längsrippe und bisweilen seitlichen Ansätzen von Kreuz
oder Sternform. Alle diese Gebilde sind vermöge ihrer starken Pola
risation, auch wenn sie klein und spärlich zum Vorschein kommen,
leicht aufzufinden. Man hüte sich vor reichlichem Zusatz des Reagens
und lasse dasselbe sich langsam in dem Probetropfen ausbreiten.
5. Amidosäuren.
31. Glykokoll (Amidoessigsäure), CH, (NH 2 )CO • OH.
a. Farblose, monokline Prismen, in 4 T. Wasser von gewöhn
licher Temperatur löslich. Alkohol schlägt aus dieser Lösung gut
ausgebildete und stark polarisierende, rechtwinklige Stäbchen (150
bis 200 / i ) nieder. Durch langsames Verdunsten von Probetropfen
entstehen viel gröfsere Krystalle (2 mm), lange Prismen, teils recht
winklig, teils mit schiefwinkligen Enden. Sie zeigen starke, negative
Polarisation mit gerader
Auslöschung. Wird
Glykokoll erhitzt, so
schmilzt es bei 235°
unter Braunfärbung und
Zersetzung, die indessen
bei mikrochemischer
Sublimation so weit ein
geschränkt werden kann,
, „ . . „ . „ Fig. 51. Glykokollkupfer. 40 : 1.
Clals Sich aut dem aut- Fig. 51, b. Glykokollsilber. 60:1.
fangenden Objektträger ein starker Beschlag von unzersetztem
Glykokoll bildet.
Behrens, Anl. zur mikroch. organ. Analyse. IV. 5