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Aliphatische Karbousäuren.
mit starker positiver Doppelbrechung und gerader Auslöschung.
Alaninkupfer löst sich leicht in Wasser und wird durch Alkohol
nur aus konzentrierten Lösungen gefällt. Es bildet dabei sternförmige
Gruppen dünner Stäbchen (150—200 /<), in derselben Weise wie das
Glykokollkupfer, die zu blafsblauen Polygonen auswachsen. Es fehlt
an einer empfindlichen Reaktion auf Alanin.
b. Leucin bildet farblose, perlmutterglänzende Blättchen, die
sich langsam in Wasser lösen (in 27 T. Wasser). In Alkohol ist es
schwer löslich. Bei vorsichtigem Erhitzen sublimiert es unzersetzt.
Es löst sich leicht in Ammoniak und in verdünnter Salzsäure. Durch
Verdunsten ammoniakalischer Lösungen erhält man nicht leicht gute
Krystallisation, ebenso führt Umkrystallisieren aus heifsem Wasser
nicht zu dem gewünschten Ziel. Zweckmäfsiger ist lokale Über
sättigung saurer Lösungen mit Ammoniak. Das Leucin scheidet sich
alsdann in Gestalt von rosettenförmigen Dendriten ab, in ähnlicher
Weise, wie man es häufig an Benzoesäure sieht. Ähnliche Dendriten
bilden sich bei dem Verdunsten ammoniakalischer Lösungen von
Leucin, die mit Alkohol versetzt sind. Es gelingt nicht, Leucin aus
gesättigter Lösung in Wasser durch Zufügen von Alkohol in Krystallen
abzuscheiden.
c. Leucin bildet mit Kupferhydroxyd eine sehr schwerlös
liche Verbindung. Mischt man Lösungen von Leucin und von Cupri-
sulfat und setzt Ammoniak in kleinen Anteilen zu, so scheidet sich
Leucinkupfer in Gestalt mikroskopischer Sphäroide ab, die durch Um
krystallisieren aus heifsem Wasser nicht verbessert werden. Voll
kommenere Krystallgebilde entstehen, wenn man in eine schwach
ammoniakalische Lösung von Leucin Körnchen von Cuprisulfat bringt,
Sternchen von 60—100 ,u, die sich allmählich zu rundlichen Scheib
chen umwandeln. In durchgehendem Licht sind diese Gebilde bräun
lich, in auffallendem Licht hellblau.
a. Asparagin krystallisiert in grofsen farblosen, rhombischen
Prismen. Es löst sich in 56 T. Wasser von 10°, in viel weniger
heifsem Wasser, in Alkohol ist es schwer löslich und kann mittelst
(Amidobernsteinsäure), I
34. Asparagin
CH(NH,) ■ CO ■ NH,
’ CH o C0 0H
CH (NH,) CO • OH
CH., CO OH
; Asparaginsäure