Benzoesäure.
71
Basen waren von demselben zuverlässige Reaktionen zu erhalten.
Will man den Schwefel in der Substanz aufsuchen, so löse man
dieselbe auf dem Platinspatel in verdünnter Natronlauge, dampfe
nach Zusatz von ein wenig Kaliumnitrat ab und erhitze bis zu be
ginnendem Glühen. Der Rückstand wird in einem Tropfen Wasser
gelöst und nach Übersättigung mit Essigsäure mittelst Calciumacetat
geprüft (Mikr. An. 54, a). 1 )
III. Aromatische Karbonsäuren.
1. Benzoesäure und Derivate derselben.
36. Benzoesäure, C 6 H 5 COOH.
a. Weifse, blättrige oder nadelförmige Krystalle des monoklinen
Systems, löslich in 476 T. Wasser von 10°, in 17 T. Wasser von
100°. Leicht löslich in Alkohol und Äther, auch löslich in Chloro
form und Benzen (Unterschied von Bernsteinsäure). Schmelzpunkt
121°, Siedepunkt 249°. Verdampft weit unter ihrem Siedepunkt und
liefert ohne Schwierigkeit feinkrystallinische Beschläge. Dünne Be
schläge von Benzoesäure sind körnig, dicke Beschläge zeigen auf
körnigem Grunde zierliche Gruppen perlmutterglänzender Blättchen.
Die Beschläge lösen sich in Chloroform und in Benzen. Aus Lösungen
in Chloroform krystallisieren Ranken, aus Lösungen in Benzen moos
ähnliche Häufchen von Blättchen und Nadeln. Aus Lösungen in
heifsem Wasser können rautenförmige und rechtwinklige Blättchen
ausfallen; vorwiegend kommen am Rande der Tropfen dendritische
und fiederige Aggregate zum Vorschein.
b. Benzoesäure löst sich leicht in Natronlauge und auch in
warmen Lösungen von Natriumkarbonat. Sie wird schon durch
Essigsäure aus diesen Lösungen abgeschieden, in Gestalt zierlicher,
farbloser, schwach polarisierender Fächer und Rosetten, die eine
Gröfse von 3 mm erreichen können und in ihren Formen an Zweige
b Um die Amidogruppe nachzu weisen, erhitzt man mit Natronlauge bis
zur Schwärzung. Das entweichende Ammoniak wird in verdünnter Salzsäure
festgelegt und als Ammoniumchloroplatinat (Mikr. An. 53, b) zu Gesicht gebracht.