Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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Aromatische Karbonsäuren. 
sie sich durch die Abwesenheit blattähnlicher Formen und durch die 
Büschel dünner gebogener Fäden, welche nach Art der Blütenrispen 
von Gräsern aus den Verzweigungsstellen hervorwachsen. Für stark 
verdünnte Lösungen und als Ergänzung von b ist diese schöne und 
zuverlässige Reaktion sehr zu empfehlen. 
e. Um Hippursäure von Benzoe 
säure und Salicylsäure zu trennen, 
kann man die Zersetzung des Am- 
moniumhippurats durch Abdampfen 
(b) benutzen. Nach zweimaligem Ab 
dampfen. läfst man aus heifsem 
Wasser krystallisieren. Es schiefsen 
charakteristische Prismen von Hippur 
säure an, weit später setzen sich 
auf ihnen und am Rande des Tropfens 
einzelne Dendriten von Benzoesäure 
fest, welche die Verästelung von 
Thujazweigen nachahmen. Salicyl 
säure bleibt vollständig in Lösung. 
Ist die Krystallisation der Hippur 
säure träge, was unter diesen Umständen öfter vorkommt, so kann 
durch Zerreiben der vereinzelten, am Rande angesetzten Prismen 
schnelle Krystallbildung herbeigeführt werden. 
2. Oxysäuren. 
43. Salicylsäure (o-Oxybenzoesäure), C G H 4 • 0 H • C 0 • 0 H. 
a. Farblose Nadeln des monoklinen Systems, in 526 T. Wasser 
von 10°, in 12,6 T. Wasser von 100° löslich, leicht löslich in Al 
kohol, Äther und Chloroform. Schmelzpunkt 155°. Langsam erhitzt 
sublimiert die Salicylsäure ohne Zersetzung, bei schnellem Erhitzen 
zerfällt ein Teil derselben in Phenol und Kohlendioxyd. An den 
Rändern zeigen die Beschläge ein unregelmäfsiges Maschenwerk von 
geraden und krummen Fäden (Fig. 59, a), an den dickeren Stellen 
kommen frei abstehende, spitzige Nadeln hinzu, die mehrere Milli 
meter lang werden können. Körnige Beschläge kommen nicht vor. 
b. Natronlauge und Ammoniak lösen Salicylsäure leicht, aus 
diesen Lösungen wird sie durch Essigsäure langsam abgeschieden. 
Sie krystallisiert alsdann in kurzen Prismen (200 — 300 /i), teils
	        
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