Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

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Schrägansicht. 
stände vom Hauptpunkt. Daher kommen die zwei Distanzpunkte gleich 
berechtigt als Meßpunkte zur Verwendung. Bei schrägen Linien wird 
derjenige Meßpunkt benützt, der dem Hauptpunkt näher liegt; das 
ist derjenige, der durch Drehung des Parallelstrahls um den spitzen 
Winkel, den er mit der Horizontlinie macht, erhalten wird. Liegt also der 
Fluchtpunkt F rechts vom Hauptpunkt, so liegt der zugehörige Meß 
punkt links vom Hauptpunkt. Liegt der Fluchtpunkt links, so liegt 
der Meßpunkt rechts. — 
2) Bei Schrägansichten kommen in der Regel zwei zueinander senk 
rechte Richtungen in Betracht. Ihre Fluchtpunkte seien F 1 und F 2 . 
Die zugehörigen Parallelstrahlen schließen einen rechten Winkel ein. 
Die zugehörigen Meßpunkte, durch Hinüberschlagen der Parallel 
strahlen erhalten, seien M x und M 2 (Fig. 185). 
Zieht man nach M x und M 2 die Parallelstrahlen 0 M x und 0 M 2y 
so läßt sich leicht beweisen, daß sie die Winkel geometrisch halbieren, 
die der Hauptstrahl OH mit den beiden Parallelstrahlen OF x und 0 F 2 
bildet. (Beweis: Der Winkel bei F x werde durch w bezeichnet, Fig. 186. 
Der Winkel x wird durch ihn zu einem Rechten ergänzt, v^gl. Vorbem. 
B. 19. Andererseits wird aber der Winkel x auch durch den Winkel HOF 2 
zu einem Rechten ergänzt. Folglich muß auch dieser = w sein. Nun ist 
das Dreieck 0 F x M x gleichschenklig, somit sind die Winkel an den Ecken 
O, M x gleich. Der Winkel bei F x ist = w, daher bleibt für die zwei Winkel 
bei 0 und M x übrig: 180°—w, also für jeden von ihnen die Hälfte, das 
w 
ist: 90° — ~2 Nimmt man nun von dem rechten Winkel F x O F 2 
Fi«. 185. 
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Fig. 186.
	        
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