§ 30. Das Teilen und das wiederholte Abtragen von Strecken. 161
beliebig. Die Teilungsstrahlen T b und T c schneiden a \ in den Punkten
1 und 2. Trage das Streckenpaar al 2 auf al wiederholt ab in 2 3 4, 4 5 6,
6 7 8 und ziehe nach den Punkten Teilungsstrahlen. —
Außerordentlich häufig kommt das Halbieren von per
spektivischen wagrechten Strecken vor.
Dieses kann, außer mittels Teilungspunktes, auch mit Hilfe der
Rechtecks-Eigenschaften erledigt werden. Zieht man nämlich durch den
Diagonalenschnittpunkt eines Rechtecks (Fig. 215) eine Parallele zu
zwei Gegenseiten a cl und b c, so werden die beiden anderen Gegen
seiten a b und d c durch sie halbiert.
Ist also a b (Fig. 216) eine wagrechte Strecke im perspektivischen
Bilde, so errichtet man über a b ein vertikales Rechteck; die
Gegenseite c d kann man am einfachsten in die Horizontlinie
verlegen. Zieht man die Diagonalen und durch den Diagonalen
schnittpunkt eine Vertikale, so halbiert diese die Strecke a b per
spektivisch in x.
e
Sehr häufig ist ein solches Rechteck schon vorher vorhanden, wie
z. B. in Fig. 217, wo der Firstpunkt e der Giebelwand auf der Vertikalen
durch den Mittelpunkt x der Grundkante a b hegen muß, und wo man,
um diese Vertikale zu erhalten, in dem Rechteck ab c d die Diagonalen
und durch deren Schnittpunkt die Vertikale zieht. — Auch horizontal
oder geneigt hegende Rechtecke kann man häufig mit Vorteil zum
Halbieren von Strecken benützen (vgl. z. B. Fig. 141, S. 102). —
Auch das wiederholte Abtragen einer Strecke a b (Fig. 218) kann
nach dieser Methode ausgeführt werden, b c, c d, d e ... seien in natura
alle = ab. Man betrachte nun acc'a' als erstes Rechteck mit Diagonalen
schnittpunkt 1, dann b d d' b' als zweites Rechteck mit Diagonalen
schnittpunkt 2 usf. und bemerke, daß die Diagonalenschnittpunkte
1, 2, 3 . . . in die Mittelpunkte der Vertikalen b b', c c', d d' . . . fallen,
und daß alle auf einer Parallelen zu a b hegen. Demgemäß hat man
folgende Konstruktion :
Haucli, Lehrbuch. 11