Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

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Schägansicht. 
trachtet werden kann. Dann befestigt man einen Bindfaden mittels 
Stiftes auf dem verlängerten Horizont (in gleicher Höhe der Bildfläche !) 
etwa da, wo man den fraglichen Fluchtpunkt vermutet und probiert 
nun, indem man den Faden anspannt, ob alle gezeichneten Linien die 
gewünschte Richtung haben. Wo es nicht der Fall ist, korrigiert man 
längs des Fadens, nachdem sich der angenommene Fluchtpunkt für die 
übrigen Linien als richtig erwiesen hat. — Sind in einem trockenen Bilde, 
etwa einem Ö'.bilde, mehrere Linien zu korrigieren, so kann dies 
folgendermaßen geschehen: Man kreidet den Bindfaden ein, spannt ihn 
an, bringt ihn in die richtige Lage einer auszubessernden Linie, hebt ihn 
in der Mitte etwas auf und läßt ihn schnappen. Dann wird man finden, 
daß der Faden die gewünschte Gerade auf das Bild gezeichnet hat.) 
§ 32. Die Fluchtpunkte von schiefen Geraden. 
Wir haben bei unseren seitherigen Konstruktionen nur mit hori 
zontalen und vertikalen Linien operiert. Die Perspektive einer in 
schiefer Richtung verlaufenden Linie A B konstruierten wir dadurch 
daß wir die Endpunkte A und B in Perspektive setzten und diese dann 
verbanden. 
Man kommt nun häufig in die Lage (z. B. bei schiefen Dächern, 
Treppen und dergl.), daß man eine ganze Schar von parallelen schiefen 
Linien zu zeichnen hat; deren Bilder fliehen ebenfalls nach einem Flucht 
punkt. Gelingt es, diesen zu finden, so wird dadurch die Konstruktion 
nicht bloß sehr viel genauer, sondern auch wesentlich einfacher. 
In dem Treppen-Motiv (Fig. 247) sind z. B. die vier schiefen Kanten 
der Treppenwangen unter sich parallel. Dazu kommen noch die zwei
	        
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