Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

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Schrägansicht. 
zeigt. Die wagrechte Kathete fällt wieder in die Horizontlinie, ihr End 
punkt in den Meßpunkt m. Nur liegt das Dreieck jetzt unterhalb der 
Horizontlinie. Bei m erscheint wieder der Neigungswinkel w in wahrer 
Größe. 
Man hat sich hiernach als Zusatz zu Satz 11 (S.177) noch zu merken: 
Bei steigenden Linien ist der Neigungswinkel an die Horizont 
linie im Punkt m aufwärts —, bei fallenden Linien ab 
wärts anzutragen. — 
Für spätere Betrachtungen sei noch ausdrücklich hervorgehoben, 
daß in beiden Fällen die Hypotenuse m F gleich der wahren Länge des 
Paral.elstrahls 0 F der schiefen Geraden ist. 
Es kommt nicht selten (z. B. bei Treppen, Dächern usw.) vor, 
daß man zwei Scharen von schiefen Parallellinien 
hat, von denen die eine steigt, die andere fällt, 
die aber beide den nämlichen Neigungswinkel w y 
sowie die nämliche Richtung der Grundrißprojek 
tionen (also den nämlichen Fluchtpunkt /) haben. 
Konstruiert man dann auf die angegebene Weise 
den Fluchtpunkt F der steigenden — und den 
Fluchtpunkt F' der fallenden Linien, so erkennt 
man (siehe Fig. 254), daß die zwei rechtwinkligen 
Dreiecke m f F und mf F' kongruent sind. 
Der Fluchtpunkt der steigenden Linien liegt 
demnach ebenso weit über dem Horizont wie der 
Fluchtpunkt der fallenden unterhalb. 
Je steiler eine schiefe Gerade ist, d. h. je größer ihr Neigungswinkel 
ist, um so weiter liegt ihr Fluchtpunkt vom Horizont entfernt. 
Fig. 254. 
H 
Fig. 255. 
Beispiel. 
aus mit Giebeldach. Die Dachneigung sei = 30°, 
das rings herumlaufende Dach 
gesimse habe überall gleiche 
Ausladung. Für das Gesimsprofil 
an der Giebels]ätze seien die Maße 
gegeben (wahre Gestalt zeigt 
Fig. 255). Grundriß, Aufriß und 
Seitenriß siehe in Fig. 256. — 
Der perspektivische Grundriß sei 
bereits gezeichnet, ebenso seien 
die vertikalen Kanten des Hauses 
bereits aufgetragen (Fig. 257). 
/ x und / 2 seien die Flucht 
punkte der zwei horizontalen 
Hauptrichtungen, m 2 sei der zu 
/ 2 gehörige Meßpunkt, G der 
Fig. 256. Gehrungsfluchtpunkt.
	        
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