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Schrägansicht.
Linien nach F 2 und F 2 . Lote vom Grundrißpunkt 5 hinauf auf die nach
F 2 fliehenden Dachkanten nach g und h. Lote vom Grundrißpunkt 6
hinauf auf die nach F 2 ' fliehenden Dachkanten nach i und k. — Ziehe
a g und b i.
5. Traufkanten des Daches: Ziehe von g und h
Linien nach f v Lote auf sie vom Grundrißpunkt 7 hinauf nach l und m.
Ziehe c l.
6. Firstkante. Ziehe m F 2 und / f 1} die sich in n schneiden.
(Genauigkeitskontrolle: n muß senkrecht über 9 liegen.) —
Bemerkungen.
1) Der Neigungswinkel wird sehr häufig gegeben durch das ,,N e i -
gungsverhältnis“ oder „Steigungsverhältni s“. Man
sagt z.B.: ein schiefer Weg habe ein Steigungsverhältnis 1 zu 10 (V 10 ), das
heißt: auf eine horizontale Entfernung von 10 m
erhebt er sich um 1 m. Zeichnet man daher
ein rechtwinkliges Dreieck (Fig. 258), dessen
horizontale Kathete ab — 10, dessen vertikale
Kathete b c — 1 ist, so ist der Winkel, der in
diesem Dreieck der horizontalen Kathete a b
anliegt, der Neigungswinkel. — Ist bei einem
Dache das NeigungsVerhältnis = 2 / 3 , so zeichnet
man ein rechtwinkliges Dreieck (Fig. 259),
dessen horizontale Kathete ab — 3, dessen ver
tikale Kathete = 2 ist. Dann ist der Winkel
bei a der Neigungswinkel. Wäre das Neigungs
verhältnis — 3 / 2 , so müßte man die horizontale Kathete — 2, die ver
tikale = 3 machen. (Der Nenner des Bruches, der das Neigungs
verhältnis angibt, bezieht sich stets auf die horizontale Richtung.)
Man erkennt leicht, wie der Fluchtpunkt einer schiefen Linie
bestimmt wird, wenn statt des Neigungswinkels das Neigungs Verhältnis
gegeben ist. Nehmen wir z. B. an, in dem Beispiel (Fig. 257)
sei das Neigungs Verhältnis des Daches = 1 / 3 gegeben gewesen, so müßte
in dem rechtwinkligen Dreieck m 2 f 2 F 2 die horizontale Kathete ra 2 f 2 — 3,
die vertikale = 1 sein. Man hätte also f 2 F 2 (und ebenso f 2 F 2 ) =
*/ 3 von m 2 f 2 machen müssen. Wäre das Neigungs Verhältnis = 2 / 3 , so
müßte m 2 f 2 = 3, f 2 F 2 = 2, also f 2 F 2 — 2 / 3 von m 2 / 2 sein.
2) Es kommt vor, daß der Fluchtpunkt von schiefen Geraden
weit über das Zeichenblatt nach oben oder unten hinausfällt
und daher unzugänglich ist. Man kann sich hier genau so, wie im vorigen
Paragraphen für die Fluchtpunkte horizontaler Geraden angegeben
wurde, helfen. In erster Linie sind wieder zwei durch den unzu
gänglichen Fluchtpunkt F gehende Linien notwendig, die wir als
Orientierungslinien bezeichnen. Im übrigen werden sich die ver
schiedenen Verfahren etwas modifizieren. Will man z. B. wieder
zwei parallele Maßstäbe M und M' benützen, so ist es häufig zweck