A. Künstliche Beleuchtung.
§ 44. Allgemeines über künstliche Beleuchtung.
Wir denken uns zunächst eine Beleuchtung durch eine Lichtquelle
von so geringer Ausdehnung, daß wir sie als Punkt betrachten
können (etwa eine sehr kleine Kerzenflamme oder einen elektrischen
Lichtpunkt). Das Licht breitet sich von dem Lichtpunkte £ (Fig. 356)
strahlenförmig nach allen Seiten aus.
Ist A ein in der Luft
schwebender materieller Punkt,
so wird der auf ihn fallende
Lichtstrahl aufgehalten, und es
entsteht hinter A in der Ver
längerung des Lichtstrahls ein
geradliniger Schattenraum, wel
chen wir als den von dem
Punkt A geworfenen Schat
tenstrahl bezeichnen.
Befindet sich hinter dem
Punkt A eine materielle Fläche,
die von dem Schattenstrahl im
Punkt a getroffen wird, so
kann in diesen Punkt a der
Fläche kein Licht gelangen; man bezeichnet ihn als den von dem
Punkt A geworfenen „Schlagschatten“. Man sagt auch,
die Fläche (welche eben oder gekrümmt sein kann) fange den
Schatten des Punktes A im Punkt a auf.
Da der Schattenstrahl in der nämlichen Linie verläuft wie der auf
A fallende Lichtstrahl, so drückt man sich auch kurz aus:
Um den Schlagschatten a eines Punktes
4 auf eine Fläche zu bestimmen, zieht man
vom „Lichtpunkt“ £ durch den Punkt A den
Lichtstrahl und bringt ihn mit der Fläche
zum Schnitt. Der Schnittpunkt ist der Schlag
schatten. —