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Künstliche Beleuchtung.
5. Die Armrollen lind der Zylinder überhaupt.
a) Allgemeines über Scha tten grenze und Schlag
schatten eines Zylinders.
Der einfachste Fall ist der senkrechte Kreiszylinder, auf der Boden
ebene aufstehend, wie er als Säulenschaft vorkommt. Wir betrachten
zuerst diesen.
Ist ß der Lichtpunkt, 1 der Lichtfußpunkt in der Bodenebene
(Fig. 400), und läßt man durch ß einen Lichtstrahl an dem Zylinder
mantel berührend entlang gleiten, so liegen die Berührungspunkte alle
auf zwei Mantellinien a b und c d des Zylinders, welche die Schatten
grenzen bilden. Die streifenden Strahlen liegen in zwei vertikalen
Ebenen, die durch die Linie 1 ß gehen, und die den Zylinder eben längs
der zwei Mantellinien a b und
c d berühren.
Zu den zwei Linien a b und
c d kommt dann als weitere
Schattengrenze noch der Bogen
des oberen Randkreises von b
über / nach d hinzu. Die
Schattengrenze hat also den
Verlauf ab f d c.
Die genannten zwei Be
rührungsebenen schneiden die
Bodenebene nach den Linien 1 a
und 1 c, welche den Grundkreis
in a und c berühren. Hiernach ergibt sich für die Ermittelung der
Schattengrenzen eines in der Bodenebene aufstehenden Zylinders die
einfache Regel:
Ziehe vom Lichtfußpunkt 1 Berührungs
linien (Tangenten) an den Grundkreis, bestimme
deren Berührungspunkte a und c und ziehe
durch diese die Mantellinien ab und cd.
Was den Schlagschatten anlangt, so sind a und c Ursprungspunkte.
Man konstruiert die Schlagschatten b und d von b und d (wie Fig.
zeigt); hierauf setzt man noch einzelne Punkte des oberen Randkreises,
wie z. B. den Punkt /, in Schatten. Schließlich verbindet man die ge
fundenen Schattenpunkte freihändig durch einen stetigen Kurvenzug.
Hierbei ist folgendes zu beachten:
1. Der Kurvenzug muß sich in b und d berührend —
d. h. ohne Knick — an die Linien a b und c d anschließen.
2. Den äußersten Punkt des Randkreises erhält man, wenn man
von ß eine Berührungslinie an den Randkreis zieht und den Berührungs
punkt / bestimmt. Da nun der Schlagschatten f dieses Punktes auch den
äußersten Punkt der Schattenkurve bildet, so muß der Lichtstrahl ß /
auch die Schattenkurve im Punkt f berühren.
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