§ 7. 45“-Linien.
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denselben Punkt P' gehen, welcher das Bild des Punktes P vorstellt.
Nun fällt aber das Bild des Punktes P (nach der Bemerkung am
Bild, der Bodenebene
Wirkliche Bodenebene
Schlüsse von § 5) in unendliche
Entfernung. Somit sind jene zur
Horizontlinie senkrechten Linien
aufzufassen als sich in einem und demselben Punkt im Unend
lichen schneidend, der die Abbildung des Standpunktes P vorstellt.
§ 7. 45°-Linien.
Außer der Breiten- und der Tiefenrichtung erweisen sich noch zwei
weitere horizontale Richtungen von besonderer Wichtigkeit, nämlich
diejenigen, die mit der Breitenrichtung einen Winkel von 45°
bilden. Sie laufen von vorne nach hinten, und zwar geht die eine gegen
rechts, die andere gegen links. Wir bezeichnen Linien solcher Richtungen
als: „nach rechts laufende 4 5°-Linien“ und „nach
links laufende 45° - Linien“ (wobei im Auge zu behalten
ist, daß der Verlauf der Linien stets von vorne nach hinten
gedacht wird).
Zeichnen wir die aus Bodenebene und Bildebene samt Auge
bestehende Figur, die wir unseren bisherigen Betrachtungen zu Grunde
gelegt haben, wie sie sich von vorne gesehen darstellt, so ergibt sich
Fig. 17; mn ist wieder die Spurlinie, § § die Horizontlinie, II der Haupt
punkt, H 0 die Augdistanz, 0 das Auge und P der Standpunkt. In der
Bodenebene sind ferner mehrere nach rechts laufende und mehrere nach
links laufende 45°-Linien eingezeichnet. Fig. 18 zeigt die Bodenebene
in wahrer Gestalt von oben gesehen.
Um nun die Fluchtpunkte für die beiden Scharen von45°-Linien zu
erhalten, ziehen wir vom Auge 0 die Parallelstrahlen, welche die Bild
ebene in zwei Punkten der Horizontlinie in D x und D 2 schneiden. Diese
stellen dann die gesuchten Fluchtpunkte dar.
Da die Parallelstrahlen parallel mit den 45°-Linien sind, so bilden
sie mit der Horizontlinie ebenfalls Winkel von 45°. Zeichnet man also
das Dreieck D x OD 2 in wahrer Gestalt (siehe Fig. 19), so ergibt sich, daß
es ein gleichschenklig-rechtwinkliges Dreieck ist, weil die Winkel bei