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Frontansicht.
D l und Do beide 45° betragen. Nun halbiert in einem gleichschenklig
rechtwinkligen Dreieck die Höhe die Hypotenuse und ist halb so
groß wie sie. Es ist demnach HD 1 = HD 2 = HO. Das heißt: Die
Abstände der Fluchtpunkte D 1 und Z> 2 vom Hauptpunkt sind je gleich
der Augdistanz. Man bezeichnet daher diese Punkte als „Distanz
punkte“. Wir können somit den folgenden Satz formulieren:
Fig. 17. Fig. 18.
Fig. 19.
Satz 6. Die Distanzpunkte liegen auf der Horizontlinie zu beiden
Seiten des Hauptpunktes in Abständen gleich der Augdistanz und bilden
die Fluchtpunkte für die 45°-Linien, und zwar der linke Distanzpunkt
für die nach links laufenden, der rechte Distanzpunkt für die nach rechts
laufenden 45°-Linien.
Auf Grund dieses Satzes ist man stets in der Lage, die Flucht
punkte für die 45°-Linien — ohne jede vorhergehende Konstruktion —
direkt auf der Horizontlinie zu markieren, sobald die Augdistanz und
die Lage des Hauptpunktes bestimmt sind (vgl. § 2). —
Als Beispiel der Anwendung von 45°-Linien diene ein horizontales
Quadrat, dessen Seiten parallel der Breiten- und Tiefenrichtung sind;
seine beiden Diagonalen sind
dann 45°-Linien (Fig. 20).
Es bildet sich in der in Fig. 21
gezeichneten Weise ab.
Hat man nun ein ganzes
Netz von solchen Quadraten,
z. B. den quadratisch getäfel
ten Fußboden eines Zimmers,
so hat man in den Diago
nalen eine ganze Anzahl von
nach links und nach rechts laufenden 45°-Linien (Fig. 22). Der Fuß
boden bildet sich in der in Fig. 23 gezeichneten Weise ab.
Um das Netz zu konstruieren, ist es indessen nicht nötig, die
sämtlichen nach Z) a und D 2 fliehenden Linien zu zeichnen. Es genügt