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Frontansicht.
werden, und zwar nach den in § 7, § 8 und § 9 gegebenen Anleitungen.
Wir denken uns dazu von dem Zimmer eine Freihandskizze vorliegend.
Als Maßeinheit nehmen wir die Höhe eines Stuhles = x / 2 m.
Die Breite des Zimmers soll ==12 Maßeinheiten, die Tiefe des
Zimmers auch = 12 Maßeinheiten und die Höhe des Zimmers = 10 Maß
einheiten betragen.
Die Bildebene werde durch die vordere Wand des Zimmers
gelegt. Das VerjüngungsVerhältnis der vordersten Breitenlinie, die
wir als Grundlinie wählen wollen, möge so sein, daß sich auf ihr
x / 2 m in der Größe von 2 cm abbildet. 2 cm ist somit die Maßeinheit des
Grundmaßstabes.
Der mit der Vorderwand des Z'mmers übereinstimmende
Rahmen des Bildes wird demnach ein Rechteck von der Breite
= 24 cm und der Höhe = 20 cm sein.
Die Verteilung der Möbelstücke auf dem qua
dratischen Fußboden ist in einem Plane gegeben, der die wahre Gestalt
des Bodens mit den von den Möbeln bedeckten Flächen in der Ver
jüngung des Grundmaßstabes darstellt. Der Plan enthält also die
Breiten- und Tiefenmaße der einzelnen Möbelstücke, sowie des Fensters,
der Tür usw. direkt. Die Höhenmaße sind in halben Metern gegeben
und an den betreffenden Punkten des Bodens als Zahlen angeschrieben.
Die Augdistanz werde = der 1 x / 2 fachen größeren Seite des
Bildrechtecks — also, da diese = 24 cm lang ist, = 36 cm gewählt.
Das Auge — und damit auch der Hauptpunkt — möge
in der Mitte der Bildbreite angenommen werden.
Die Höhe des Auges über dem Fußboden soll = 5 Maß
einheiten sein. Die Horizontlinie liegt somit 5 X 2 = 10 cm
über der Grundlinie.
Demgemäß kommt der Hauptpunkt genau in den Mittelpunkt
des Bildrechtecks zu liegen. —
Nach diesen Vorbemerkungen kann nunmehr die Konstruktion
des Bildes erfolgen*), und zwar am besten in nachstehender Ordnung:
Zeichnung des Rahmens. — Aufzeichnung des Grundmaßstabes
(12 Abschnitte, je = 2 cm) auf der Grundlinie. — Einzeichnung der
Horizontlinie; Markierung des Hauptpunktes H und des linken Distanz
punktes D x auf dieser {HD 1 = 36 cm).
Zeichnung des Fußbodens mit dem quadratischen Netz (nach § 7).
*) Was die technische Ausführung des ersten Übungsbeispiels anlangt,
so ist es für den Anfänger notwendig, ehe er das perspektivische Bild rechts
auf Tafel I konstruiert, den Plan links zu zeichnen, da er hierbei am besten
das Umgehen mit Reißschiene und Schiebdreieck lernen kann. Er beginne
damit, die beiden mit Zahlen versehenen, zu einander senkrechten Maßstäbe
zu zeichnen und dann durch die markierten Maßpunkte die übrigen Breiten-
und Tiefenlinien des Planes zu ziehen. — Eine dünne Nadel senkrecht zum
Reißbrett in den Punkt H gesteckt, erleichtert das Zeichnen der Tiefenlinien
des perspektivischen Bildes.