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Ueber die rechtwinklige Projektion der regulären und halbregulären Körper.
Die zweite Projektion ist begrenzt durch
einen Rhombus mit der Höhe des Drei
ecks a i b l c l als Seite, wobei der Abstand der
zur Pr. Eb. E t parallelen Oktaederseite von
letzterer gleich der Kathete eines recht
winkligen Dreiecks a l e l e‘ mit a i e i als Kathete
und der Strecke a t e‘ gleich der Oktaeder
kante l — a l b i als Hypotenuse zu nehmen ist.
In den Figuren 63 a und 63 b sind noch
zwei weitere Projektionsformen des Okta
eders dargestellt, nämlich eine vierte Pro
jektion « 4 f t d i in eine Pr. Eb. E x senk
recht zur Diagonale ec des Körpers, sowie
eine fünfte Projektion, siehe Figur 63b,
senkrecht zur Pr. Eb. E t und parallel zur
Diagonale ec. Für letztere Projektion ist zu
bemerken, dass die Abstände der fünften Pro
jektionen von der Projektionsachse F' gleich
jenen der zweiten Projektionen von der
Achse Z 0 zu nehmen sind.
Das Netz des Körpers, aus acht gleich
seitigen Dreiecken bestehend, ist durch
die strichpunktierten Dreiecke angedeutet.
Frage 38. Wie gestalten sich die recht
winkligen Projektionsformen eines
Ikosaeders?
Erkl. 81. Dass die Strecke m t b t " im Punkte o,
im goldenen Schnitt geteilt ist, ergibt sich
unmittelbar wie folgt: Es ist n? t £ t " parallel n t 'd l ;
letztere Linie erscheint aber als Projektion der
zur Seite a^bj' parallelen Fünfecksdiagonale,
daher ist h“ gleich dem grösseren Abschnitt
der im goldenen Schnitt geteilten Strecke a^'d^
und da a t V t = r)\a i ist, so ist in der Tliat
die Strecke m i b l “ im Punkte <\ im goldenen
Schnitt geteilt.
Erkl. 82. Bezeichnet / die Länge der Körper
kante , so ist der Halbmesser r des dem Drei
eck a^‘ umschriebenen Kreises gleich
i-V*- Nun ist die Strecke a t b t " gleich dem
3
grösseren Abschnitt des im goldenen Schnitt
geteilten Halbmessers r, also mit Bezugnahme
auf Gleichung 25, siehe Erkl. 74:
hVä-(-i + Vs)
«A" = j-
= |-V8.(— 1+Vä)
Folglich ist der Halbmesser b^' oder
R = r+a 1 ^ 1 ;/ =4-V / ^+4
o o v
l \/ 3 ,
= ... 31)
Antwort. Liegt eine Begrenzungsfläche,
etwa das Dreieck a i a l t a l °, siehe Figur 64,
in der Pr. Eb. E t , so stossen an die Seiten
dieses Dreiecks drei kongruente, reguläre
Fünfecke unter gleicher Neigung gegen die
Pr. Eb. E t an. Die ersten Projektionen
dieser Fünfecke sind somit gleichfalls kon
gruente Figuren und da überdies die den
Seiten aa‘, a!a", a“ a gegenüberliegenden
Ecken d, d' und d“ wieder einer Begrenzungs
fläche des Ikosaeders angehören, so bilden
die Punkte a i a l i a l u , d^djd^ die Ecken
eines regulären Sechsecks. ‘In gleicher
Weise gehören auch die noch übrigen Ecken
biPiK“* c i c i < c t J ein e m regulären Sechseck an.
Die den beiden genannten Sechsecken um
schriebenen Kreise stehen in der Be
ziehung zu einander, dass der Halbmesser
des kleineren Kreises den grösseren Abschnitt
des im goldenen Schnitt geteilten Halbmessers
m i bj > des grösseren Kreises bildet, siehe
Erkl. 81. Man erhält demnach die erste
Projektion des Ikosaeders für den Fall dass
eine Seitenfläche in der Pr. Eb. E i liegen
soll, sehr einfach wie folgt: Man zeichne
das gleichseitige Dreieck a t aj a“ mit der
gegebenen Kantenlänge l als Seite, umschreibe
demselben einen Kreis und vollende das regu
läre Sechseck o t o/ ,.. bis d t ". Teile den
Halbmesser m x a x = r im goldenen Schnitt