Lebei die Konstruktion der Projektionen und Netze der fünf regulären Körper etc. 105
Erkl. 89. Hätte man die vierte Projektion,
siehe Figur 66 a, direkt konstruiert, so Hessen
sich aus derselben die zur Konstruktion der
Figur 66 b erforderlichen Abstände A, h‘ und h“
gleichfalls entnehmen, und zwar ist die Strecke
(■'iV—h, <V"c*' 7 = A' und'v'oV'"=A"—A+A'.
Man beweise diese Gleichheiten.
Frage 41. Welche wichtigen Eigen
schaften leiten sich aus den in den Ant
worten der Fragen 37 bis 40 durchgeführten
Konstruktionen für die regulären Poly
eder ab ?
Erkl. 90. Bezeichnen 2?, r und p die Halb
messer der den regulären Körpern beziehungs
weise um-, ein- und anbeschriebenen
Kugeln, so lassen sich die Werte der genannten
Halbmesser aus den Projektionsformen der Kör
per entweder unmittelbar entnehmen oder doch
leicht ableiten und durch den Wert Z der Kanten
länge ausdrücken.
Für das Tetraeder entnimmt man der
Figur 62 unmittelbar die Beziehungen:
E =. m^d-,
• A/6 = 0,6123724.Z
r = m,n = * R =- ~ . Vß — 0,2041241.1
p == a 2 o
= i-Ve
0,3535534 . Z
Für das Oktaeder, siehe Figur 63, erhält
man:
E = m 2 c z = — . \/2 = 0,707107 . Z
„ d.halb.Höhed. Z - y — ^ ,
-Bhomb.c 2 cZ 2 c,6. J — q ' 1 0,40824b . I
p — m 2 a, . = - — 0,5 .Z
Für das Ikosaeder, siehe Figur 64, er
hält man:
E — m z b 2 = 4 .VlO+ 21/5 = 0,95106. Z
r> ■ (31/ 3~+1/15) = 0,755761. Z
r = m,n
p = m 2 a, = ¡.(n-l/5) =0,809017. Z
Für das Hexaeder, siehe Figur 65, erhält
man:
E =, m,h 2 = l . V3”= 0,8660254 . Z
l -t l „ r ,
r — g a x K — ■- = 0,o . Z
p == a 2 — — . \/2 = 0,707107 . Z
Antwort. Aus den im Vorangegangenen
durchgeführten Konstruktionen erkennt man
für die regulären Polyeder mit Aus
nahme des Tetraeders unmittelbar folgende
Eigenschaften:
1) Jeder Fläche der Körper entspricht eine
zu ihr parallele Gegenfläche; die Ab
stände von je zweien parallelen Gegenflächen
sind einander gleich und die Verbindungs
linien ihrer Mittelpunkte schneiden sich
sämtlich in einem Punkte wi, dem
Mittelpunkte des Körpers, Es lässt
sich somit jedem der Körper eine Kugel
einbeschreiben, welche dessen Be
grenzungsflächen in deren Mittel
punkten berührt.
2) Zu jeder Körperkante gehört eine zu
ihr parallele Gegenkante; die Abstände
von je zweien parallelen Gegenkanten sind
einander gleich und die Verbindungslinien
der Halbierpunkte zweier Gegenkanten schnei
den sich sämtlich gleichfalls in dem
Mittelpunkten des Körpers. Es gibt
somit eine weitere dem Körper an
beschriebene Kugel, welche die sämt
lichen Kanten des Körpers in deren
Mittelpunkten berührt.
3) Die Endpunkte von je zweien Gegen
kanten bilden die Ecken* eines Rechtecks,
dessen Diagonalen einander gleich sind
und sich im Mittelpunkte m des Körpers
begegnen. Somit ist eine dritte dem Körper
umbeschriebene Kugel vorhanden,
auf welcher sich die Ecken des Kör
pers befinden.
4) Je zwei auf einem Durchmesser der
unter 3) genannten Kugel befindlichen Körper
ecken heissen Gegenecken und ihre Ver
bindungslinie ist eine Haupt diagonale des
Körpers. Sämtliche Hauptdiagonalen sind von
gleicher Länge.
5) Die unter 1) bis 3) genannten Kugeln
sind auch beim Tetraeder vorhanden, doch
besitzt dasselbe weder parallele Flächen,
noch Kanten, noch Gegenecken und
sohin auch keine Haupt diagonalen.