Full text: Über die rechtwinklige Projektion ebenflächiger Körper (2. Teil)

140 Ueber die Konstruktion der Selbst- und Scblagschattengrenzen von Punkten, Linien etc. 
C) Ueber die Konstruktion der Selbst- und Scblagschattengrenzen 
ebenflächiger Körper. 
a) Selbstschatten ebenflächiger Körper. 
Anmerkung 29. Während bei Linien und Flächen lediglich von einem Schlag 
schatten, welchen dieselben auf anderen Flächen erzeugen die Rede sein kann, 
gibt es auf der Oberfläche eines Körpers selbst Punkte, welche von der 
Lichtquelle kein Licht empfangen können, weil die Lichtstrahlen schon an anderer 
Stelle auf die Körperoberfläche getroffen und daselbst ihr Licht abgegeben haben. 
Solche Punkte, zu welchen die Lichtstrahlen erst nach Durchdringung der 
Masse des Körpers gelangen könnten, befinden sich im Schatten, und zwar im 
Selbstschatten, auch Eigen- oder Streifschatten genannt, des Körpers. 
Auf der Oberfläche eines jeden Körpers wird demnach eine Linie vorhanden 
sein, welche die beleuchteten Punkte von den kein Licht empfangenden 
Punkten trennt, welche man die Selbstschattengrenze, auch Streifschatten 
grenze, des betreffenden Körpers nennt und die bei einem ebenflächigen Körper, 
d. h. bei einem Polyeder aus gewissen Körperkanten zusammengesetzt ist, die 
ein Polygon, das Streifpolygon oder auch Selbstschattenpolygon genannt, 
bilden. 
Die einzelnen Seiten des Streifpolygons gehören zu jenen Körper kanten, 
welche je eine beleuchtete Körperfläche von einer nicht beleuchteten Fläche 
trennen und aus diesem Grunde Schattenkanten genannt werden. 
Die Konstruktion der Selbstschattengrenze für die Oberfläche eines 
Polyeders erfordert also lediglich die Aufsuchung der auf der 
Oberfläche des Körpers vorhandenen Schattenkanten. 
Frage 73. Wie entscheidet man, ob auf 
der Oberfläche eines Körpers eine bestimmte 
Kante eine Schattenkante ist oder 
Antwort. Will man für eine vorgegebene 
Kante eines Körpers entscheiden, ob sie eine 
Schatten kante ist oder nicht, so 
nehme man auf der Kante einen Punkt ganz 
willkürlich an, ziehe durch denselben einen 
Lichtstrahl L und bestimme die Schnitte 
einer durch L gelegten beliebigen Ebene mit 
den beiden die fragliche Kante enthaltenden 
Begrenzungsflächen. Es können dann fol 
gende Fälle eintreten: 
a) Die Schnittlinien der Lichtebene L mit 
den genannten Begrenzungsflächen habengegen 
die Lichtrichtung L die Lage wie in Figur 86 a. 
Bezeichnet der schraffierte Teil die Seite, auf 
welcher das Materiale des Körpers sich be 
findet, so erkennt man leicht, dass im vor 
liegenden Falle die beiden die Kante durch 
a enthaltenden Flächen beleuchtet sein 
müssen, dass also die gemeinsame Kante 
keine Schatten kante sein kann. 
b) Haben die Schnittlinien der Lichtebene 
L mit den beiden die zu untersuchende Kante 
enthaltenden Begrenzungsflächen gegen die 
Lichtrichtung L die Lage wie in Figur 86 b, 
so erkennt man, dass die Lichtstrahlen erst 
durch das Materiale des Körpers hindurch 
gehen müssten, um auf die beiden, die zu 
nicht? 
Figur 86 a. Figur 86 b.
	        
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