86 Ueber die Bestimmung des Schnittes zweier der Körper „Prisma“ und „Pyramide“.
Er kl. 64. ]Jie mit arabischen Ziffern be
zeichnten Punkte in den Grundflächen beider
Prismen, siehe Figur 55, lassen sich auffassen
als die Parallelprojektionen der Punkte
der Schnittfigur parallel zur betref
fenden Prismenrichtung in die Ebene
der zugehörigen Grundfläche, d. li. in
die Pr. Eb. E x . Jede Seite der Schnittfigur
muss nun, weil je in einer Prismenfläche liegend,
in der Parallelprojektion in eine Seite
der Grundfläche jeden Prismas fallen,
d. h. es können niemals zwei Punkte
der Schnittfigur mit einander ver
bunden werden, deren Parallelprojek
tionen nicht mit einer Seite der Grund
flächen beider Prismen zusammen
fallen, wie z. B. die Punkte 2 und 5
oder 1 und 6, .oder 4 und 9 etc.
Geht man nun von den mit arabischen Ziffern
bezeichneten Punkten aus, so kann man stets
zwei solche Punkte der Schnittfigur mit einander
verbinden, deren entsprechende, mit arabischen
Ziffern bezeichnete Verbindungslinie in b ei de n
Prismen in eine Seite der Grundfläche fällt.
Man findet so, vom Punkte 1 ausgehend, die
Verbindungslinien 1—3, 3—9, 9-—7, 7—t, 4—11,
11—2, 2—12, 12—6, 0—8, 8—5, 5—10 und
schliesslich 10—1. Die Verbindung ergibt so
mit das geschlossene Polygon:
1, 3, 9, 7, 4, 11, 2, 12, 6, 8, 5, 10, 1.
In der gleichen Reihenfolge sind auch die
mit römischen Ziffern bezeichneten Punkte mit
einander zu verbinden.
Erkl. 65. Bezüglich der Sichtbarkeit
und Unsichtbarkeit gilt das in Erkl. 59 Gesagte.
Als sichtbare Flächen erscheinen für die erste
Projektion die Flächen ab, ad des einen,
dann fg und fe des anderen Prismas; für die
zweite Projektion dagegen die Flächen cd
und cb, bezw. gf und gh. Die Untersuchung
ergibt das in der obigen Zusammenstellung, siehe
Erkl. 04, bezeichnete Resultat.
Erkl. 66. Zur Erzielung möglichster Klar
heit über die Beschaffenheit des erfolgten
Schnittes beider Prismen ist jedes einzelne der
selben besonders gezeichnet worden, und zwar
das Prisma 1 in erster, das Prisma II in
zweiter Projektion, siehe Figur 55 b und 55 c:
desgleichen ist in Figur 55d das beiden
Prismen gemeinsame Körperstück dar
gestellt.
Verschiebt man nun die Ebenepqr parallel zu
sich selbst, bis sie der Reihe nach durch die
sämtlichen Kanten beider Prismen hindurch
geht, so bleibt ihre erste Spur stets pa
rallel zu S t , enthält die Eckpunkte der
Grundfläche je eines der beiden Prismen
und schneidet die Seiten der Grundfläche des
anderen Prismas in Punkten, den Spuren
der Schnittgeraden der betreffen
den Ebene mit dem genannten Prisma.
Die Schnittlinien selbst laufen pa
rallel zu den Seiten kanten des ge
schnittenen Prismas.
So liefert z. B. die Spur S x , siehe Figur 55.
gehend durch die Ecke a 1 auf den Seiten eji v
und e t f t die Punkte 1 und 2 und die durch
letztere Punkte gezogenen Parallelen zu den
Seitenkanten des zugehörigen Prismas bestim
men auf der Seitenkante durch a die Punkte I
und II der Schnittfigur. In gleicher Weise
ergeben sich die übrigen Punkte der
Sc linittfigur.
Man ermittle die Netze beider Prismen und
verzeichne in denselben die Punkte der Schnitt
figur.
Fall 3. Beide Prismen liegen mit
ihren Grundflächen in beliebigen
Ebenen E‘ und E“, siehe Figur 56.
Man lege wieder durch einen beliebig ge
wählten Punkt, siehe Figur 56, eine Ebene
pqr parallel zu den Seitenkanten
beider Prismen und bestimme deren
SchnittlinienTund fJniit den Ebenen E‘ und E“.