Besondere Fälle der Projektivität der Gebilde der ersten Stufe.
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Erlil. 153. Aus dem in Erkl. 150 Entwickel
ten folgen mit Bezugnahme auf die Antwort
der Frage 86 folgende Sätze:
„Zwei concent rische ungleich
laufende Strahlbüschel besitzen nur
dannDoppeistrahlen, wenn die Schenkel
der entsprechenden Nullwinkel nicht
übereinander greifen.“
Frage 87. Kann es unter Umständen
auch Vorkommen, dass die Strahlen
zweier concentrischen Strahlbüschel
sich in besonderer Weise entsprechen?
Erkl. 154. Zwei co nee nt rische Strahl
büschel, welche in der in Antwort der Frage 87
gekennzeichneten Weise übereinander liegen,
bilden ein Strahlsystem oder eine Strahlen
involution oder eine Involution von
Strahlen oder endlich ein involutorisches
Strahlenbüschel.
Erkl. 155. Die nicht entsprechenden Schenkel
entsprechend gleicher Winkel bilden je ein
zusammengehöriges oder conjugiertes
Strahlenpaar der Involution; man bezeichnet
solche zusammengehörige Strahlen mit dem näm
lichen Buchstaben und versieht zweckmässig
den einen Strahl mit einem Index, z. B. A und A',
B und B‘, C und G‘ etc., siehe Figur 141.
Figur 141.
Erkl. 156. Bei einem involutorischen
Strahlenbüschel fallen die Rechtwink el-
paare mit ihren nicht entsprechenden
Schenkeln aufeinander und bilden gleichfalls
ein conjugiertes Strahlenpaar MM\ welches
man die Achsen der Involution nennt. Der
Mittelpunkt des Büschels heisst zugleich der
Mittelpunkt der Involution.
Erkl. 157. Ein involutorisches Strahlen
büschel ist vollständig bestimmt, sobald man
zwei Paare conju giert er Strahlen kennt.
Erkl. 158. Da die Involution sich nur als
ein besonderer Fall zweier concentri-
scher Strahlbüschel dar stellt, so ist klar,
Antwort. Analog wie bei zweien aufein
ander liegenden Punktreilien sich jeder Punkt
doppelt auffassen lässt, so kann man auch
bei zweien concentrischen Strahl-
büscheln jeden Strahl, z. B. A, doppelt
nehmen, nämlich einmal als Strahl A des
einen Büschels, dann entspricht ihm im
anderen Büschel ein Strahl A‘. Fasst man
aber den erstgenannten Strahl als zum zweiten
Büschel gehörig auf und nennt ihn für diesen
Fall B', so entspricht ihm im ersten Büschel
ein Strahl B und es werden im allgemeinen
die Strahlen A und B nicht zusammen
fallen. Im besonderen kann aber der Fall
eintreten, dass die Strahlen A und B‘, des
gleichen A‘ und B sich decken, und dies wird
stets geschehen, wenn die Winkel AB und
A‘B‘ einander im entgegengetzten Sinne
gleich sind.
Da es nun in zweien projektiven Strahl
büscheln zwei Systeme von entspre
chend gleichen Winkeln gibt, so
können die Büschel in zweifacher Weise
aufeinandergelegt werden, nämlich so, dass ent
weder das eine oder das andere System ent
sprechendgleicher Winkel zur Deckung gelangt.
Im einen Falle decken sich dann die ent
sprechenden Schenkel G und G‘ eben
so H und H‘ der Nullwinkel, im anderen
Fall kommen die Strahlen G und H‘ eben
so II und G‘ aufeinander zu liegen.