Full text: Geometrische und Graphische Versuche, oder Beschreibung der mathematischen Instrumente, deren man sich in der Geometrie, der Civil= und Militair=Vermessung, beim Nivelliren und in der Perspektive bedient

Geometrische und Graphische Versuche. 215 
Fläche DL zu reduziren, so werden, da diese Flachen parallel 
sind, die Winkel die nämlichen bleiben: daher müssen blos 
die Seiten reduzirt werden, welche Art des Verfahrens aus 
der Figur deutlich wird. 
Verfahren, eine Reihe von Drciekken auf 
eine Mcridian-Lrnie zu beziehen, und eine an, 
dre Linie senkrecht darauf. 
Dieses Verfahren wird gewissermaßen demjenigen des 
Herrn Gale ähnlich gefunden werden, welches in der Folge 
vollständig beschrieben werden soll; cs ist ein Verfahren, 
welches angewendet werden sollte, wo die äußerste Genauig 
keit erfordert wird, denn welche Sorgfalt man auch an 
wendet, eineReihe von Dreiekken niederzulegen, so werden doch 
immer der Transporteur, die Spizzcn des Zirkels, die Stär- 
ke der Linie, die Ungleichheit des Papiers u. f f. bei Festsez- 
zung der Punkte eines Dreiekks einen Fehler erzeugen, wel 
cher, so geringe er auch aufangs seyn kann, doch immer 
großen Einfluß auf die folgenden haben uud nach Verhält 
niß merklich werden wird, als die Zahl derDrciekke vermehrt 
wird. Diese Anhäufung der Fehler wird durch folgende Auf 
gabe vermieden. 
Es sei AB Taf. IX. Fig. 14. der Meridian; CD die 
senkrechte Linie, und die Dreiekke oad, dae, deg, egi, gil 
diejenigen, welche aufgenommen worden sind; von dem Punk 
te 0, (welcher stets auf dem Meridiane angenommen wird, 
oder dessen Verhältniß zu einem Meridian bekannt ist) beob- 
achte man den Winkel Boa, um zu wissen, um wie viel 
der Punkt a von dem Meridian abweicht. 
In dem rechtwinklichten Dreiekke oBa haben wir den 
Winkel Bo«, und den rechten Winkel, und folglich den Win 
kel oB, ab nebst der Seite oa, um OB und Ba zu finden. 
Für den Punkt d addire man den Winkel Boa zu dem be 
obachteten Winkel aod, für den Winkel dot>, oder dessen 
O 4
	        
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