Geometrische und Graphische Versuche. 359
XXVII.
Herrn Gale's Verfahren der Entwerfung.
Aas vorhergehende Verfahren, einen Entwurf zu machen,
ist in der Ausführung verfchiedenen Fehlern unterworfen,
weil für jede besondere Linie der Vermessung eine neue Meri
dianlinie erforderlich ist, und weil man jede neue Linie von
dem Endigungspunkte der vorhergehenden legen muß, wo
durch irgend ein geringer Fehler, welcher beim Ziehen §iner
Linie begangen worden, auf alle übrigen übergetragen wird-
Allein es giebt noch ein Verfahren zu entwerfen, wodurch
diese Unbequemlichkeiten ganz vermieden werden, und zu
gleich sich die mehr oder mindere Genauigkeit der Feldarbeit
mit Bestimmtheit und Sicherheit ergiebk; ich empfehle daher
dieses zweite Verfahren dem praktischen Feldmesser, als un
gleich vorzüglicher gegen jedes, welches ich je gesehen habe.
Dieses Verfahren besieht darin: man nehme von der
ersten Tafel des Anhangs die nördlichen, südlichen, östlichen
und westlichen Richtungen, (the northings, southings, east-
ings and westings) welche auf den verschiedenen Linien der
Vermessung genommen worden sind, stelle sie in eine Act
von Tafel in ihre gehörigen Kolonnen; ist nun die Summe
der nördlichen Richtungen gleich der Summe der südlichen,
und die Summe der östlichen Richtungen gleich der Summe
der westlichen, so ist die Arbeit gehörig, welches ausserdem
nicht der Fall ist.
Die Wahrheit dieser Beobachtung muß jedem von selbst
einleuchtend seyn. Denn wenn bei den Meridianen, inner
halb den Gränzen einer gewöhnlichen Vermessung kein merk
licher Unterschied im Parallelismus statt hat, so muß noth.
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