Full text: Compendium der Geodäsie

Vorwort. 
Die Erfahrung, dass das richtige Nach schreiben von Vor 
lesungen nicht jedermanns Sache ist, sowie der Umstand, dass 
die in den Lehrplänen vorgesehene Stundenzahl stets nur knapp 
bemessen sein kann, haben mich zur Abfassung dieses haupt 
sächlich für Studierende bestimmten Compendiuins der Geodäsie 
veranlasst. Ich bitte die Fachgenossen, demselben ihr freundliches 
Interesse entgegenzubringen ; für Vorschläge zu seiner Verbesserung 
und Ergänzung werde ich stets dankbar sein. 
Aus der höheren Geodäsie ist nur einiges zur Klärung der 
Begriffe Nothwendige kurz berührt, das Hauptgewicht ist aber auf die 
„niedere Geodäsie“ gelegt worden, und solche Leser, welche sich 
ausschließlich nur für letztere interessieren, können die Capitel 
über das Heliotrop (S. 88), die Comparatoren (S. 95), Basismess 
apparate (S. 99), den Spiegelsextant (S. 170), die Gauss’sche 
Elimination aus Normalgleichungen (S. 227), Berechnungsarbeiten 
für eine Landestriangulierung (S. 354), die geographischen, Sold- 
n e r'schen und conformen Coordinaten (S. 362) überschlagen. 
In den Benennungen wurde im allgemeinen die Vermeidung 
der Fremdwörter angestrebt, doch ließen sich manche in der 
Literatur besonders häufig gebrauchte und eingebürgerte nicht 
ganz umgehen. 
Bezüglich der Wahl der Coordinatensysteme bei Coordinaten- 
rechnungen sei Folgendes erwähnt: Obzwar beim österreichischen 
Cataster der „Südzweig“ des Hauptmeridianes (Meridian durch 
den Coordinatenursprung) als -j- x Achse und daher der „West 
zweig“ des Perpendikels als -j- y Achse gilt, so wurde hier doch 
die in der Literatur allgemein anzutreffende Anordnung von „-f- x 
nach Nord und -j-y nach Ost“ beibehalten. Denn im 
wesentlichen wird ja hierdurch kein Unterschied hervorgerufen, 
solange nur überhaupt der „im Uhrzeigersinne“ gezählte 
Richtungswinkel der -j-y Achse „plus 90 0u beträgt. Übrigens 
kann man sich in den bezüglichen Figuren, entweder bei Verzicht 
leistung auf die übliche Orientierung (Nord nach oben) auch den 
Nordzweig des Meridianes mit dem Südzweig vertauscht denken, 
oder es können Anfänger auch die Figur in um 180° verdrehter
	        
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