Full text: Compendium der Geodäsie

Zum Abstecken von Winkeln von 180°, bezw. zum Ein- 
sclialten von Zwischenpunkten in Gerade, mit unzugänglichen 
Endpunkten, dient das Spiegelkreuz. Stellt man nach Fig. 117« 
zwei sich rechtwinklig kreuzende Spiegel übereinander, so wird 
der von B auf den Spiegel p q fallende Lichtstrahl nach A D 
reflectiert, und ebenso der von einem Punkte C der verlän 
gerten Richtung B A auf den Spiegel rn n treffende Lichtstrahl 
nach der gleichen Richtung A I) abgelenkt. Man befindet sich 
sonach dann in einem Zwischenpunkte A der Geraden B C, wenn 
die Bilder der in den Endpunkten B und C eingesetzten Signale 
genau in einer Verticalen in den beiden Spiegeln übereinander 
stehen. Die Spiegel haben den Nachtheil, dass sowohl an der 
Vorderfläche der Glasplatte, als auch an der Belagfläche Reflection 
stattfindet, wodurch die Spiegelbilder undeutlich werden. Dies ist 
bei den, durch die Hypothenusenfläche eines Glasprismas reflec- 
tierten Bildern ganz vermieden, weshalb solche Prismen viel 
reinere, schärfere Bilder zeigen. Man ersetzt deshalb das Spiegel 
kreuz durch das Fig. 117 ¿>, c dargestellte Prismenkreuz, bei 
welchem zwei Glasprismen so übereinander gestellt werden, dass 
ihre Achsen parallel und die beiden Hypothenusenflächen genau 
aufeinander senkrecht stehen. Dieses Instrument lässt sich bei 
Benützung eines der beiden Prismen zum Abstecken rechter
	        
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