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b) Magnetnadel-, Boussolen- oder Corapass-Instrumente.
Mit diesen lassen sich nicht nur Winkel messen, d. i. relative
Richtungen, sondern auch absolute Richtungen in Bezug auf den
magnetischen Meridian bestimmen. Den Winkel, welchen die
Horizontalprojection irgend einer Richtung mit dem magnetischen
Meridiane einschließt, wobei die Zählung von Nord über Ost, Süd
und West erfolgt, heißt man das magnetische Azimuth. Da der
magnetische Meridian S 1 (Fig. 156) um die magnetische Decli-
Fig. 156.
Fig. 157.
m
ri,
nation o vom astronomischen Meridiane N S und zwar hier zu Lande nach
West hin abweicht, so werden auch die magnetischen Azimuthe um 3
größer sein müssen, als die zugehörigen, astronomischen Azimuthe. Für
Wien betrug das Jahresmittel der Declination pro 1896: 8°33'8\
für Prag pro 1897: 9°21'08', und man kann annehmen, dass die
gegenwärtig stattfindende, jährliche Abnahme der Declination für
Wien 6‘4' und für Prag 6'79' beträgt. Der Winkel N x C A = a
ist das magnetische Azimuth der Richtung C A. Denkt man sich
das Boussolengehäuse sammt der hierin angebrachten Kreistheilung
drehbar eingerichtet und hiemit auch die Zielvorrichtung, genau
mit der Theilungslinie 0 — 180° übereinstimmend, in fester Ver
bindung, also mit der Kreistheilung drebbar, ferner die Kreistheilung
von rechts nach links ortlaufend, also widersinnig angeordnet, so
kann man bei der Visur nach A an der Nordspitze N t der Magnet