Full text: Compendium der Geodäsie

förmigen Fadenkreuze des Fernrohres gerade übereinander sehen 
wird. Bei vollständiger Deckung der Bilder muss die Alliidade 
genau die Ablesung Null ergeben. Damit der Lichtstrahl D C 
(Fig. 161 a) ins Fernrohr gelange, muss man den Spiegel MM' 
um den halben Winkel D C G° = verdrehen, und wenn die 
Kreistheilung so beziffert ist, dass man gleich halbe Grade für 
ganze Grade zählt, so wird man bei der Deckung des directen 
Fig 162 
Bildes von G mit dem doppelt reflectierten Bilde von D gleich 
den zu messenden Winkel u> ablesen können. Befindet sich jedoch 
das Zielobject G in endlicher Entfernung, so hat man noch die, 
von der Excentricität d des Fernrohres herrührende, sogenannte 
Parallaxe tt rechnungsmäßig in Correction zu bringen. Bezeichnet 
E die Entfernung C G, so ist: sin 7Z== ~jg und daher der zu 
d 
messsende Winkel G C J) = to —tt = «> —j— arc sin Da aber d 
im Vergleiche zu E nur sehr klein ist, z. B. d =■ 0'05 w, während 
E mehrere hundert Meter betragen kann, lässt sich zur Verein 
fachung schreiben: G CI) — u> -j- p ” . z. B. für d — 0'05 m 
und E=h00m wird: p"= 26'6". 
Der Vorgang bei einer Winkelmessung mit dem Sextanten 
ist also folgender: Man bringt den Sextanten in die Ebene des zu 
messenden Winkels, richtet das Fernrohr auf das linke Zielobject, 
dreht die Alhidade mit M M' so weit, bis das doppelt reflectierte 
Bild des rechten Zielobjectes im Gesichtsfelde des Fernrohres 
erscheint, klemmt S' fest und bewirkt nun mit der Feinschraube 
S die vollständige Deckung beider Bilder.
	        
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