und eine diesbezügliche Abweichung durch Berichtigung der Lamellen
mittels Unterlagen von Staniolblättchen beseitigt werden. Eine Ab
weichung der Spur der Zielebene ist nur dann schädlich, wenn die
selbe nicht parallel zur Linealkante ist. Legt man zur Prüfung dieses
Punktes das Diopterlineal über eine Tischecke, visiert nach einem
Zielobjecte P (Fig. 169) und zieht längs der Linealkante A B eine
Linie, so wird nach dem Umlegen des Diopterlineales die Spur
der Zielebene von C D nach C x und daher die Visur nach Q
kommen. Die Abweichung P Q ergibt den doppelten Fehler,
welcher beim Lamellendiopter durch Verschiebung des Zielfadens
oder Abschleifen des Lineales behoben werden kann. Diese Lamellen
diopter haben aber zweierlei Nachtheile: 1. Ist das Zielen mit
freiem Auge, bezw. die Einstellung des nahen Zielfadens auf
das entfernte Zielobject ungenau und 2. lassen dieselben keine
steilen Zielungen zu. Dieser Übelstand kann zwar durch Anbringung
sogenannter Bergdiopter beseitigt werden, indem an einer der
drehbaren Lamellen wieder zwei kleine aufstellbare Lamellen mit
Ocularloch und Objectivfaden angebracht werden: doch wird bei
Benützung derselben die Genauigkeit noch geringer.
Frei von den oben erwähnten Mängeln und viel genauer sind
die Fernrohrdiopter (Fig 173), welche daher jetzt fast allgemein im
Gebrauche stehen.
Fig. 170a, b zeigt ein Fernrohrdiopter von Kraft. Eine
verticale, hohle Säule, welche am Diopterlineal befestigt ist, trägt
mittels eines Gelenkes die cylindrische Kippachse H H' des Fern
rohres F. Von dem Gelenke reicht ein Arm in die Höhlung der
Säule herab, auf welchen einerseits eine Stellschraube S und
andererseits eine Feder drückt. Mittels der auf H H' befindlichen
Libelle X kann also die Horizontalstellung der Kippachse bewirkt
werden.
Fig. 171a, b und Fig. 172 a. b zeigen die Constructioncn von
Fernrohrdioptem, bei welchen die Kippachse auf einer, durch die
Stellschraube S verstellbaren Platte p angebracht ist. Bei der ersteren
Construction dient aber nur eine aufp befestigte Libelle X zum Horizon
talstellen der Kippachse, während bei der letzteren nebst dieser noch
eine freie Aufsatzlibelle l vorhanden ist. Diese freie Setzlibelle
kann auf die horizontale Drehungsachse aufgesetzt und für sich
berichtigt werden, was von großem Vortheile ist.